Politik

Koalition verändert Arbeitsmarkt Experten rechnen mit weniger Befristungen

Kommt die GroKo zustande, werden Befristungen in Arbeitsverträgen seltener, sind sich Arbeitsmarktexperten sicher.

Kommt die GroKo zustande, werden Befristungen in Arbeitsverträgen seltener, sind sich Arbeitsmarktexperten sicher.

(Foto: picture alliance / Jens Schieren)

Dank GroKo-Kompromiss könnte die Anzahl von sachgrundlosen Befristungen um mehrere Hunderttausend abnehmen, prognostizieren Arbeitsmarktforscher. Auf den ersten Blick eine positive Entwicklung - die jedoch auch negative Seiten haben könnte.

Die Zahl der Arbeitsverträge mit sachgrundloser Befristung könnte sich nach Schätzungen von Arbeitsmarktexperten um etwa 400.000 reduzieren, wenn die Pläne von Union und SPD im Koalitionsvertrag umgesetzt werden. Allerdings könne niemand seriös vorhersagen, wie viele dieser Arbeitsverhältnisse dann mit Sachgrund befristet werden, wie viele unbefristet vereinbart werden und wie viele gar nicht mehr zustande kommen, schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB.

Die Forscher gehen demnach von insgesamt 1,3 Millionen Beschäftigten aus, die mit sachgrundlos befristeten Verträgen arbeiten. Rund 830.000 von ihnen sind in Unternehmen mit mehr als 75 Mitarbeitern tätig. Union und SPD wollen ab dieser Firmengröße Unternehmen gestatten, maximal 2,5 Prozent der Belegschaft ohne Grund nur befristet zu beschäftigen.

Nach den neuesten verfügbaren Zahlen aus dem Jahr 2013 liegt der Anteil solcher Befristungen in diesen größeren Unternehmen derzeit bei etwas mehr als fünf Prozent. "De facto würde sich diese Zahl ungefähr halbieren, wenn die 2,5-Prozent-Grenze greift", sagte IAB-Chef Joachim Möller dem RND. Bei kleineren Firmen liege der Anteil der sachgrundlosen Befristungen bei 2,7 Prozent.

Der IAB-Chef wertet auch die geplante Begrenzung begründeter Befristungen von Arbeitsverträgen als positiven Schritt. "Dass solche Kettenbefristungen jetzt fünf Jahre nicht überschreiten dürfen, hat zumindest die positive Seite, dass Arbeitnehmer nicht endlos hingehalten werden können. Da muss sich gerade auch der Öffentliche Dienst bewegen", sagte Möller. Allerdings entstehe die Gefahr einer Einstellungsblockade.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen