Politik

Nach Lindner-Rauswurf FDP-Minister ziehen sich komplett aus Regierung zurück

Die FDP zieht sich aus der Regierung vollumfänglich zurück.

Die FDP zieht sich aus der Regierung vollumfänglich zurück.

(Foto: IMAGO/Chris Emil Janßen)

Mit der Entlassung von Finanzminister Lindner ist die Regierung in Deutschland zerbrochen. Jetzt kündigt die FDP auch den Rückzug ihrer restlichen Minister aus der Ampel an.

Die FDP zieht alle ihre Minister aus der Bundesregierung zurück. Sie wollten ihren Rücktritt geschlossen beim Bundespräsidenten einreichen, kündigte Fraktionschef Christian Dürr in Berlin an. Damit beendet die FDP das Dreierbündnis der Ampel-Koalition.

Dürr sagte, die Richtungsentscheidung für eine "Wirtschaftswende" sei in der Ampel-Koalition nicht möglich gewesen. Die Vorschläge des Kanzlers hätten nicht im Ansatz ausgereicht, um Deutschland wieder wirtschaftlich nach vorn zu bringen. Jetzt sei es an den Wählerinnen und Wählern, eine Richtungsentscheidung für das Land zu treffen. Dürr sagte, die FDP im Bundestag werde in der verbleibenden Zeit der Wahlperiode weiter konstruktiv sein. Über einzelne Projekte werde man dann zwischen allen demokratischen Fraktionen sprechen

Mehr zum Thema

Zuvor hatte Kanzler Olaf Scholz angekündigt, Finanzminister und FDP-Chef Christian Lindner aus dem Kabinett zu schmeißen. Lindner wiederum erklärte, Scholz habe damit die Zusammenarbeit mit der gesamten FDP aufgekündigt. Vizekanzler Robert Habeck sprach in Berlin vom Bruch der Ampel-Koalition. In der Bundesregierung war die FDP zuletzt noch mit Justizminister Marco Buschmann, Verkehrsminister Volker Wissing und der Bildungs- und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger vertreten.

Die Wählerinnen und Wähler können sich nun voraussichtlich im März auf vorgezogene Neuwahlen einstellen. Der Bundestag solle am 15. Januar über eine Vertrauensfrage abstimmen, sagte Scholz. Erwartet wird, dass er diese verliert. In diesem Fall kann der Kanzler den Bundespräsidenten bitten, den Bundestag aufzulösen. Scholz sagte, der Bundestag könne den Weg für vorgezogene Neuwahlen freimachen. Diese könnten spätestens Ende März stattfinden. Scholz will nun auf die Union zugehen, um wichtige politische Vorhaben in diesem Jahr trotzdem noch durchzusetzen.

Quelle: ntv.de, lme/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen