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Russischer Cyberangriff FSB-Hacker spionierten deutsches Stromnetz aus

Private und staatliche Einrichtungen sind regelmäßig Ziel russischer Hackerangriffe.

Private und staatliche Einrichtungen sind regelmäßig Ziel russischer Hackerangriffe.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Regelmäßig setzt Russland auch Hacker zur Spionage ein. Im Sommer 2017 attackieren sie einem Bericht zufolge das deutsche Stromnetz. Weil sich einer der verwendeten Server in Deutschland befindet, kann einer der Hacker identifiziert werden.

Russische Hacker sollen bei einer Spionageaktion das deutsche Stromnetz angegriffen haben. Ein mutmaßlicher Täter sei identifiziert, berichten der Bayerische Rundfunk (BR) und der WDR gemeinsam. Gegen den Mann sei Haftbefehl erlassen worden.

Demnach hat der Russe im Sommer 2017 das Netzwerk der Firma Netcom BW gehackt, das zum Stromkonzern EnBW gehört. Dadurch sei es gelungen, auf den Internetverkehr zuzugreifen, heißt es in dem Bericht. Die Strom- und Gasnetzsteuerung sei nicht betroffen gewesen, zitieren BR und WDR einen EnBW-Vertreter.

Der Mann soll laut dem US-Justizministerium Teil einer Hackergruppe sein, die für den russischen Geheimdienst FSB arbeitet. Diese habe es auch auf andere Energiekonzerne abgesehen. In wie viele Unternehmensnetze die Gruppe eindringen konnte, sei unklar. Den Behörden sei es gelungen, den Internetverkehr der Hacker zumindest teilweise zu überwachen, weil sich einer der verwendeten Server in Deutschland befinde.

Die russischen Hacker sollen zudem strategisch wichtige Webseiten gehackt und leicht umgebaut haben, um vertrauliche Informationen wie Anmeldedaten abzugreifen. Betroffen davon sei unter anderem eine Firma, die für Energieversorger Internetauftritte entwickelt.

Russland greift Norwegen und Litauen an

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Erst vor wenigen Wochen hatte Norwegen eine russische Hackerattacke gemeldet. Zahlreiche private und staatliche Einrichtungen seien Ziel des Angriffs geworden, teilte die norwegische Sicherheitsbehörde NSM mit. "Eine kriminelle, prorussische Gruppe scheint hinter den Attacken zu stecken."

Nur tags zuvor hatte auch Litauen einen Cyberangriff auf staatliche und private Unternehmen gemeldet. Die Aktion sei eine Vergeltungsmaßnahme für den Streit mit Litauen über das Transitverbot für bestimmte Waren in die russische Exklave Kaliningrad gewesen, erklärte das Verteidigungsministerium. "Litauische staatliche Einrichtungen und Unternehmen sind heftigen DDoS-Angriffen ausgesetzt."

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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