Anti-muslimische Parolen Facebook blockiert Netanjahus Sohn
17.12.2018, 00:43 Uhr
Jair Netanjahu, Sohn des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, wurde von Facebook blockiert. (Foto aus dem Jahr 2015)
(Foto: AP)
Entweder sie oder wir - so sieht das offenbar Jair Netanjahu, Sohn des israelischen Staatsoberhauptes. Auf Facebook wünscht er sich alle Muslime aus dem Land. Daraufhin wird sein Account erst einmal gesperrt.
Der Sohn von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat wegen anti-muslimischer Äußerungen Probleme mit Facebook bekommen. Das Online-Netzwerk löschte die Kommentare und blockierte seine Seite für 24 Stunden, wie Jair Netanjahu über Twitter mitteilte. Er warf Facebook vor, eine "Gedankendiktatur" zu errichten.
Der 27-jährige Politikersohn hatte am Donnerstag in einem Facebook-Post alle Muslime zum Verlassen Israels aufgefordert. Er reagierte damit auf einen tödlichen Angriff auf zwei israelische Soldaten. Es gebe nur zwei Optionen für Frieden in Israel, schrieb Jair Netanjahu. "Entweder, alle Juden verlassen Israel, oder alle Muslime gehen. Ich ziehe die zweite Option vor."
Jair Netanjahu steht regelmäßig im Visier von Kritikern seines Vaters. Sie werfen die Frage auf, warum er beispielweise ohne eine offizielle Funktion in der Residenz des Ministerpräsidenten wohnt und über einen Leibwächter und einen Chauffeur verfügt. Gemutmaßt wird, dass Netanjahu seinen Sohn zum politischen Erben aufbauen will.
Familiäre Verstrickungen und Korruption
Jair Netanjahu sorgt allerdings immer wieder einmal für Schlagzeilen. Zu Beginn des Jahres etwa brachte er seinen Vater in Bedrängnis, als eine Aufnahme auftauchte, die ihn betrunken im Gespräch mit dem Sohn eines der reichsten Männer Israels zeigte. Die beiden unterhalten sich über Stripperinnen und Prostituierte, aber auch über einen Deal ihrer Väter.
Israels Ministerpräsident sieht sich bis heute Korruptionsvorwürfen ausgesetzt. Zuletzt empfahl die Polizei eine Anklage gegen ihn und seine Ehefrau Sara. Man habe ausreichend Beweise für eine Anklage wegen Bestechung, Betrugs, Untreue und Vorteilsannahme. Netanjahu wies die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück.
Quelle: ntv.de, ame/AFP