Neue rechtsextreme Gruppierung Facebook geht gegen "Boogaloo Boys" vor
05.06.2020, 08:36 Uhr
Bewaffnete "Boogaloo"-Anhänger bei einer Demo für den durch Polizeigewalt getöteten George Floyd. Die gefährliche Gruppierung sinnt auf den nächsten Bürgerkrieg.
(Foto: REUTERS)
Facebook ist das Hauptkommunikationsmittel für eine extremistische US-Bewegung: Die sogenannten "Boogaloo Boys" haben oft eine rechtsextreme Gesinnung, sind bewaffnet und glauben an Verschwörungstheorien. Jetzt erschwert Facebook die Suche nach derartigen Gruppen.
Facebook erschwert das Auffinden von Usergruppen unter den Begriff "Boogaloo". Facebook werde derartige Gruppen nicht länger Mitgliedern ähnlicher Vereinigungen empfehlen, sagte eine Sprecherin des Konzerns. Die "Boogaloo Boys" tragen Hawaii-Hemden, Militär-Utensilien und Waffen, um sich auf Demos zu identifizieren. Die hierzulande noch unbekannte Gruppierung organisiert sich vorrangig online und nutzt dafür besonders Facebook.
Die Gruppierung ist extrem divers, darunter sind etwa Waffennarren, Menschen, die staatliche Regulierungen ablehnen, aber auch Rechtsextreme. Experten zufolge fühlen sich viele Anhänger der "Boogaloo"-Bewegung rechtsextremen weißen Gruppen oder Milizen verbunden.
Sie fielen jüngst in den USA durch ihre Teilnahme an Anti-Lockdown-Demos gegen die Covid-19-Regulierungen auf, aber auch während der aktuellen Proteste rund um den Tod von George Floyd. Sie mischen sich unter die Demonstranten, um ihre Überzeugungen über einen angeblich bevorstehenden US-Bürgerkrieg oder den Zusammenbruch der Zivilisation zu verbreiten und so andere zu Gewalt anzuheizen.
Mindestens zwei der drei Verdächtigen, die Gewalttaten gegen eine antirassistische Kundgebung in Las Vegas geplant haben sollen, hatten sich nach Angaben der Bundespolizei FBI an "Boogaloo"-Gruppen auf Facebook beteiligt. Gegen die Männer war am Mittwoch Anklage erhoben worden.
Bereits am 1. Mai hatte Facebook die Verwendung von Boogaloo und ähnlichen Begriffen verboten, wenn sie Bilder von Waffen und Aufrufe zu Aktionen begleiten. Einige waren daher auf Begriffe wie "Big Igloo" oder "Big Luau" ausgewichen, um ihre Debatten über Waffen, kommende Kriege und Verschwörungstheorien weiter führen zu können.
Quelle: ntv.de, ysc/rts