Moscheevereine sollen schließen Gabriel will radikale Prediger ausweisen
24.08.2017, 15:35 Uhr
(Foto: picture alliance / Sebastian Gol)
Deutschlands Außenminister Gabriel will in Zukunft härter gegen islamischen Extremismus vorgehen. Radikale Geistliche "haben hier nichts zu suchen", sagt er. Zudem will der SPD-Politiker in den Sozialen Netzwerken "Gegenpropaganda" verbreiten lassen.
Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat angekündigt, im Kampf gegen den Terrorismus radikalislamische Gemeinden stärker ins Visier nehmen. "Unser ganzer Kampf muss gegen diesen Extremismus gerichtet sein", sagte Gabriel der "Rhein-Zeitung". Dem will Gabriel gleich an zwei Fronten entgegentreten. Zum einen müsse Polizei und Justiz hart vorgehen. "Islamistische Extremisten haben hier nichts zu suchen", sagte der SPD-Politiker. "Moscheevereine, die dafür Raum bieten, müssen wir schließen und ihre Imame ausweisen."
Zum anderen müsse viel mehr im Bereich Prävention gemacht werden. "Wir müssen die Moscheegemeinden rausholen aus ihrer Isolation, mit Jugendlichen arbeiten, selbst Imame ausbilden und in den sozialen Netzwerken auch eine Gegenpropaganda gegen den Extremismus aufbauen", so der Außenminister.
Anlass der Aussagen Gabriels waren die Anschläge in Barcelona, die mutmaßlich von einem radikalislamischen Imam geplant und koordiniert wurden. Die Terrorzelle galt als geschlossener Kreis, der isoliert von der restlichen Bevölkerung gelebt haben soll.
Quelle: ntv.de, mba/dpa