"Beliebig und unbeständig" Gericht kippt Bidens neue Asylregeln
26.07.2023, 03:26 Uhr Artikel anhören
Das Gericht fordert, dass die Asylanträge aller Menschen, die es über die US-Grenze schaffen, geprüft werden müssen.
(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)
Seit zehn Wochen gelten in den USA neue Asylregelungen. Sie sollen US-Präsident Biden helfen, die Einwanderungszahlen zu senken. Ein Gericht macht der Regierung jetzt aber einen Strich durch die Rechnung.
Ein Gericht in den USA hat eine wichtige Regelung zur Begrenzung der Migration aus Mexiko für ungültig erklärt. Der Bundesrichter aus Kalifornien gab damit der Klage von Interessensgruppen für Einwanderer statt, die argumentiert hatten, dass das Vorgehen der Regierung von Präsident Joe Biden gegen amerikanisches Recht verstoße und Migrantinnen und Migranten gefährde. Die Maßnahmen seien "beliebig und unbeständig", beanstandete der Richter.
Es geht um eine Regelung, die seit Mai angewendet wird: Sie sieht vor, dass Migranten kein Recht auf Asyl in den Vereinigten Staaten haben, wenn sie die Grenze illegal überquert oder auf der Durchreise durch ein anderes Land keinen Antrag auf Asyl gestellt haben. Und sie soll auch greifen, wenn Menschen die Landgrenze zu den USA übertreten, ohne sich vorher für die legale Einreise online beworben zu haben.
Noch ändert sich die Handhabe an der US-Grenze aber nicht: Der Richter - der vor Jahren bereits ein ähnliches Gesetz von Ex-Präsident Donald Trump für ungültig erklärt hatte - gab der US-Regierung zwei Wochen Zeit, um Berufung einzulegen. Bis dahin bleibt die Regelung in Kraft. Das US-Justizministerium hat auch bereits in Aussicht gestellt, dass es in Berufung gehen wird. Am Ende könnte der Fall vor dem Supreme Court landen, die Regelungen blieben dann wohl monatelang in der Schwebe.
Die Lage an der südlichen US-Grenze ist seit Jahren angespannt. Von 2021 an waren die Zahlen der illegalen Übertritte auf US-Territorium auf bis zu 250.000 pro Monat angestiegen. Im Juni belief sich diese Zahl auf knapp 145.000 - aus Expertensicht auch wegen der Beschränkungen der Biden-Regierung. Das Thema Migration polarisiert in den USA, Republikanerinnen und Republikaner werfen der Biden-Regierung eine "Politik der offenen Tür" vor.
Quelle: ntv.de, ino/dpa