Polizeianweisung verweigert Greta Thunberg muss vor Gericht
06.07.2023, 07:53 Uhr Artikel anhören
Greta Thunberg stand bei einem Protest in Malmö nicht selbst auf, sondern ließ sich wegtragen.
(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)
Als sie in Malmö Tankwagen ausbremst, fordert die Polizei Greta Thunberg auf, ihren Platz zu räumen. Doch die 20-Jährige und andere Demonstranten weigern sich. Die bekannteste Klimaaktivistin der Welt erwartet nun ein Bußgeld.
Klimaaktivistin Greta Thunberg muss sich nach einer Protestaktion in ihrer schwedischen Heimat vor Gericht verantworten. Gegen eine junge Frau werde Anklage erhoben, weil sie sich bei dem Klimaprotest in Malmö geweigert habe, den Anweisungen der Polizei zum Verlassen des Ortes Folge zu leisten, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dabei handle es sich um Thunberg, bestätigte eine Sprecherin.
Die 20-Jährige selbst war nach Angaben aus ihrem Umfeld für einen Kommentar zu den Vorwürfen nicht erreichbar. Die Stockholmerin Thunberg hatte sich im Juni an einem mehrtägigen Klimaprotest im Ölhafen von Malmö beteiligt, bei dem unter anderem Tankwagen mit Öl am Verlassen des Hafens gehindert worden waren. Sie hatte in den sozialen Netzwerken selbst von dem Protest berichtet und unter anderem ein Bild von sich vor einem Lastwagen dazu gestellt, auf dem sie ein Schild mit der Aufschrift "Jag blockerar tankbilar" ("Ich blockiere Tankwagen") in den Händen hielt.
Als die Störung des Verkehrs nach Angaben der Zeitung "Sydsvenskan" zu groß geworden war, forderte die Polizei die Demonstranten auf, sich abseits auf eine Rasenfläche zu setzen. Manche der Aktivisten kamen dem nach, mehrere aber nicht. Diese wurden von der Polizei weggetragen - wie Fotos zeigten, auch Thunberg. Sie muss nach Angaben der Zeitung nun voraussichtlich Ende Juli vor dem Bezirksgericht Malmö erscheinen.
Nach Angaben der zuständigen Staatsanwältin führt diese Art von Vorwürfen in der Regel zu Bußgeldern. Nach schwedischem Strafrecht kann das "Nichtbefolgen polizeilicher Anordnungen" theoretisch mit bis zu sechs Monaten Haft bestraft werden.
Quelle: ntv.de, chl/dpa/AFP