Warnung vor zweiter Welle Großangelegter Drohnenangriff trifft Hafenstadt Odessa
04.04.2023, 07:44 Uhr Artikel anhören
17 Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion soll Russland auf Odessa losgelassen haben. (Archivbild)
(Foto: picture alliance / Pacific Press)
Seit Beginn der russischen Invasion wird Odessa mehrfach bombardiert. Einen großangelegten Drohnenangriff kann die Ukraine nun weitestgehend abwehren, rechnet aber bereits mit neuen Attacken auf die ukrainische Hafenstadt.
Bei Luftangriffen mit russischen Drohnen ist nach ukrainischen Angaben die strategisch wichtige ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer getroffen worden. "Der Feind hat soeben Odessa und den Bezirk Odessa mit Angriffsdrohnen angegriffen", teilten die örtlichen Behörden auf Facebook mit. Dabei seien "Schäden" verzeichnet worden, hieß es in der Erklärung, in der zunächst keine weiteren Details genannt wurden.
Insgesamt habe Russland in der Nacht 17 Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion in die Ukraine geschickt, vermutlich von der Ostküste des Asowschen Meeres aus, teilte das ukrainische Luftwaffenkommando auf der Nachrichten-App Telegram mit. 14 von ihnen seien von den Luftabwehrsystemen der Ukraine zerstört worden.
Unter Berufung auf den Leiter der Militärverwaltung des Bezirks Odessa, Jurij Kruk, hieß es in der Erklärung, die ukrainischen Luftabwehrkräfte seien im Einsatz und warnten vor einer möglichen zweiten Angriffswelle. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt gegeben. Später teilten die Behörden jedoch mit, die Luftangriffe hätten Sachschäden verursacht.
Die Hafenstadt am Schwarzen Meer war bis zum Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowohl bei Russen als auch Ukrainern als Urlaubsziel beliebt. Seit Beginn der russischen Invasion wurde Odessa mehrfach von Moskau bombardiert. Dabei war insbesondere die Energie-Infrastruktur der Stadt beschädigt worden. Im Januar hatten die Vereinten Nationen das historische Zentrum der Stadt zum gefährdeten Welterbe erklärt und es auf die UNESCO-Welterbe-Liste gesetzt.
Auch beim Export von Getreide im Rahmen des Getreideabkommens mit Russland unter Vermittlung der UNO und der Türkei nimmt die ukrainische Hafenstadt eine Schlüsselrolle ein. So startete im vergangenen Sommer das erste Schiff mit Getreide aus der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges vom ukrainischen Hafen Odessa in Richtung Türkei.
Quelle: ntv.de, mba/AFP