Politik

RTL/ntv-Trendbarometer Große Mehrheit offen für harte Corona-Eingriffe

Während 70 Prozent der FDP-Anhänger die Verlagerung der Entscheidung bei Corona-Maßnahmen in die Landtage für richtig halten, sind es unter den SPD-Anhängern (56 Prozent) und den Grünen-Anhängern (49 Prozent) deutlich weniger.

Während 70 Prozent der FDP-Anhänger die Verlagerung der Entscheidung bei Corona-Maßnahmen in die Landtage für richtig halten, sind es unter den SPD-Anhängern (56 Prozent) und den Grünen-Anhängern (49 Prozent) deutlich weniger.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mehr als zwei Drittel der Deutschen hält zur Bekämpfung der Pandemie härtere Maßnahmen für notwendig als SPD, Grüne und FDP gerade im Bundestag beschlossen haben. Anders als die Anhänger von SPD und Grünen lehnen FDP-Anhänger einen Lockdown generell ab.

Eine große Mehrheit der Deutschen ist der Meinung, dass sich weder die drei Parteien der künftigen Ampelkoalition noch der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz in ausreichendem Maße um die Bekämpfung der Corona-Pandemie gekümmert hat. Nur jeweils 17 Prozent halten das bisherige Engagement der Ampel-Parteien beziehungsweise von Scholz für ausreichend.

In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer sagen 73 Prozent, die Ampel-Parteien hätten sich nicht in ausreichendem Maße um die Pandemie-Bekämpfung gekümmert. 70 Prozent sagen dies über Scholz. Auch eine Mehrheit der Anhänger von SPD, Grünen und FDP teilt diese Ansicht.

Eine Mehrheit von 71 Prozent der Bundesbürger ist auch der Meinung, dass zur Bekämpfung der Pandemie härtere Maßnahmen erforderlich wären als von SPD, Grünen und FDP in der vergangenen Woche im Bundestag beschlossen. Nur 20 Prozent halten die beschlossenen Maßnahmen für ausreichend. Auch die Anhänger von SPD, Grünen und FDP halten die beschlossenen Maßnahmen mehrheitlich für unzureichend.

Ein gutes Drittel lehnt Lockdown in jedem Fall ab

69 Prozent der Bundesbürger halten es für richtig, wenn bei steigenden Infektionszahlen in diesem Jahr keine Weihnachtsmärkte geöffnet werden dürfen. 27 Prozent halten ein Verbot von Weihnachtsmärkten für falsch. Gegen eine Schließung von Weihnachtsmärkten bei steigenden Infektionszahlen sprechen sich mehrheitlich nur die Anhänger der AfD aus.

61 Prozent der Bundesbürger halten bei weiter steigenden Infektionszahlen auch einen Lockdown einschließlich Schließung von Geschäften, Clubs und Freizeiteinrichtungen, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen und eines Verbots größerer Veranstaltungen für richtig. 36 Prozent sind gegen einen generellen Lockdown auch im Falle weiter steigender Infektionszahlen.

Anders als die Anhänger von SPD und Grünen (wie auch der Anhänger von Union und Linkspartei) sprechen sich die FDP-Anhänger mit 53 Prozent mehrheitlich gegen einen neuerlichen Lockdown aus. Noch deutlicher lehnen die AfD-Anhänger einen generellen Lockdown ab (82 Prozent).

Mehr Macht für Landtage finden vor allem FDP-Anhänger gut

Ein gespaltenes Meinungsbild ergibt sich in der Frage nach der Verlagerung der Zuständigkeit bei Corona-Maßnahmen in die Landtage, wie vom Bundestag in der vergangenen Woche beschlossen. 46 Prozent halten es für richtig, dass nach dem neuen Infektionsschutzgesetz die Landtage in den einzelnen Bundesländern über Ausgangsbeschränkungen entscheiden. 44 Prozent finden das nicht richtig, 10 Prozent trauen sich keine Einschätzung zu.

Deutliche Unterschiede zeigen sich in dieser Frage zwischen den Anhängern der künftigen Koalitionspartner: Während 70 Prozent der FDP-Anhänger die Verlagerung der Entscheidung bei Corona-Maßnahmen in die Landtage für richtig halten, sind es unter den SPD-Anhängern (56 Prozent) und den Grünen-Anhängern (49 Prozent) deutlich weniger.

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 19. bis 22. November erhoben. Datenbasis: 1004 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Quelle: ntv.de, hvo

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