Russland unter Verdacht Hacker greifen US-Ministerien an
14.12.2020, 01:51 Uhr
Welche Informationen unter anderem beim US-Finanzministerium gestohlen worden sein könnten, ist unklar.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Offenbar schon seit Monaten werden US-amerikanische Ministerien und Behörden gezielt von mutmaßlich staatlichen Hackern angegriffen. Diese können auf eine besonders effektive Waffe zurückgreifen: spezielle Angriffssoftware eines Unternehmens, das die Behörden schützt.
Hacker sollen Berichten zufolge das Finanz- und das Handelsministerium sowie weitere Behörden der USA angegriffen haben. Laut der "Washington Post" sind Hacker mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst SWR für die Attacken verantwortlich sein. Es sei unklar, welche Informationen erbeutet worden seien. Die Cyberattacken dauerten seit Monaten an. Es handele sich um dieselben Hacker, die die IT-Sicherheitsfirma Fire Eye angegriffen hatten, die US-Behörden oft bei Cyberattacken einschalten.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Ullyot, teilte der DPA auf Nachfrage mit: "Die US-Regierung ist sich dieser Berichte bewusst und wir unternehmen alle notwendigen Schritte, um mögliche Probleme im Zusammenhang mit dieser Situation zu identifizieren und zu beheben." Das Handelsministerium bestätigte dem Sender CNN, dass Hacker in einem seiner Büros Schutzmaßnahmen überwunden hätten.
Fire Eye hatte am vergangenen Dienstag mitgeteilt, bei der Cyberattacke sei auch Angriffssoftware gestohlen worden, mit der das Unternehmen üblicherweise die Abwehrsysteme seiner Kunden teste. Es sei noch unklar, ob diese Werkzeuge für Hackerangriffe eingesetzt werden sollen. Außerdem hätten sich die Angreifer insbesondere für Informationen über Regierungskunden des Unternehmens interessiert. Fire Eye ging davon aus, dass im staatlichen Auftrag agierende Hacker hinter der Attacke steckten. Darauf wiesen unter anderem die technischen Fähigkeiten und die Disziplin der Angreifer hin, hieß es. Nach Angaben der "Washington Post" ist die Bundespolizei FBI eingeschaltet worden.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa