Im Untergrund Anschläge geplant? Hamas-Mitglieder stehen in Berlin vor Gericht
25.02.2025, 13:37 Uhr Artikel anhören
Einer der Angeklagten, der niederländische Staatsbürger Nazih R., erscheint vor dem Berliner Kammergericht.
(Foto: REUTERS)
2023 werden in Berlin und Rotterdam vier mutmaßliche Mitglieder der Hamas festgenommen. Sie sollen auf Befehl der Terrororgansation bereits Vorbereitungen für Anschläge in Europa getroffen haben. Jetzt müssen sie sich vor Gericht verantworten.
Unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen hat in Berlin der Prozess gegen vier mutmaßliche Mitglieder der radikalislamischen Hamas begonnen. Er begann mit der Verlesung der Anklageschrift. Die Männer sind wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagt.
Sie sollen auf Geheiß der Führung des militärischen Arms der Hamas mehrere Schusswaffendepots für mögliche Anschläge auf jüdische, israelische und andere Einrichtungen in Europa angelegt haben. Laut Anklage der Bundesanwaltschaft waren die vier Beschuldigten als sogenannte Auslandsoperateure der sogenannten Kassam-Brigaden der Hamas in Europa tätig und arbeiteten am Aufbau eines logistischen Netzwerks für etwaige Anschläge.
Die Bundesanwaltschaft hatte im Dezember 2023 drei der Männer in Berlin und einen im niederländischen Rotterdam festnehmen lassen. Sie sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Zwei der Angeklagten wurden laut Gericht im Libanon geboren, einer ist ägyptischer und einer niederländischer Staatsbürger.
Hamas will Israel vernichten
Für den Prozess hat die Staatsschutzkammer des Berliner Kammergerichts zunächst Termine bis zum 17. Dezember geplant. Erste Zeugen hat die Vorsitzende Richterin Doris Husch nach Angaben einer Gerichtssprecherin bislang für den zweiten Prozesstag am 5. März vorgesehen. Insgesamt listet die Anklage etwa 50 Zeugen sowie mehrere Sachverständige auf.
Erklärtes Ziel der Hamas ist die Vernichtung des Staates Israel und die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im Nahen Osten. Die Organisation ist verantwortlich für den Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden. Die beispiellose Attacke löste den Gaza-Krieg aus.
Quelle: ntv.de, lar/AFP/dpa