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Ein Denkmal aus Blut und Asche Hamas-Opfer sollen mit ihren Autos bestattet werden

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Die Freiwilligen der Nothilfe durchsuchten Hunderte Autos nach Blut und Asche der Opfer.

Die Freiwilligen der Nothilfe durchsuchten Hunderte Autos nach Blut und Asche der Opfer.

(Foto: REUTERS)

Seit Wochen kümmert sich eine Spezialeinheit aus Tel Aviv um die menschlichen Überreste des Massakers der Hamas. Weil viele Menschen in ihren Autos starben und verbrannten, schlagen die Spezialisten eine Bestattung mitsamt der Fahrzeuge vor. Es wäre eine Premiere in Israel.

Bei dem Massaker, das die Hamas am 7. Oktober in Israel anrichtete, sind viele Menschen auf der Flucht vor den Terroristen in ihren Autos abgeschlachtet worden. Weil Leichenteile fehlen und die Überreste nicht zuzuordnen sind, schlägt die zivile Nothilfeeinheit ZAKA vor, die Opfer zusammen mit ihren Fahrzeugen zu begraben. Das berichtet die "Jerusalem Post". Einige der Autos wiesen Blutflecken oder Asche auf, die aus verschiedenen technischen Gründen schwer zu sammeln sind, hieß es in dem Bericht weiter. Viele Opfer wurden in den Fahrzeugen ermordet oder bei lebendigem Leibe verbrannt.

Der Sender N12 berichtete am Dienstag, dass die Organisation nach erschütternden Bemühungen zu dem Schluss gekommen sei, dass sie nicht alle Überreste der Opfer in den Fahrzeugen finden oder beseitigen könne. Erstmals in der Geschichte Israels würden demnach Fahrzeuge begraben, schreibt die Zeitung. ZAKA Tel Aviv ist mit Tausenden von Freiwilligen in über 21 Städten in ganz Israel im Einsatz und kümmert sich nach Unfällen, Terroranschlägen oder Selbstmordattentaten vor allem um die Identifizierung der Opfer. Eine der Abteilungen der Organisation widmet sich der Gewährleistung der "Würde im Tod".

Autos sollen geschreddert werden

Um die Totenwürde zu wahren, sei es nötig, die Fahrzeuge zu begraben. Dem Bericht zufolge würden "nach Rücksprache mit dem Militärrabbinat und dem Oberrabbinat in den kommenden Tagen Hunderte von Fahrzeugen auf jüdischen Friedhöfen in ganz Israel begraben". Das Oberrabbinat und das Ministerium für religiöse Dienste reagierten bislang noch nicht offiziell, schreibt die "Jerusalem Post" weiter.

Um Platz zu sparen und so umweltfreundlich wie möglich zu sein, erklärte ein Sprecher der Nothilfe, dass die Autos vor dem Vergraben geschreddert werden sollten. "Der Grundgedanke dieser Initiative besteht darin, die Raumeffizienz durch Zusammenpressen der vorhandenen Fahrzeuge zu maximieren".

Der ZAKA-Sprecher fügte hinzu, dass auf diese Weise ein einzigartiges Denkmal geschaffen werde, das "einigen trauernden Familien Trost spenden wird, die über den Verbleib ihrer Angehörigen im Ungewissen sind.“ Die Familien unterstützten diese Initiative sehr und seien sich darüber im Klaren, dass "die Asche oder das Blut ihrer Lieben auf diese Weise eine letzte Ruhestätte finden“.

Quelle: ntv.de, mau

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