Politik

Nach Luftangriffen auf Gaza Hamas verkündet Waffenruhe mit Israel

Trümmer eines zerstörten Hauses liegen auf dieser Straße in Gaza-Stadt. Das Haus soll zuvor durch einen israelischen Luftangriff getroffen worden sein.

Trümmer eines zerstörten Hauses liegen auf dieser Straße in Gaza-Stadt. Das Haus soll zuvor durch einen israelischen Luftangriff getroffen worden sein.

(Foto: imago images / ZUMA Press)

Nach gegenseitigem Beschuss zwischen militanten Palästinensern und Israel ruft die Hamas eine Feuerpause aus. Es soll eine Einigung mit Israel geben. Seine Armee hatte zuvor Vergeltungsangriffe auf Ziele im Gazastreifen geflogen.

Israel und die radikal-islamische Hamas haben sich nach Informationen aus Palästinenser-Kreisen auf einen Waffenstillstand geeinigt. Vermittelt worden sei die Vereinbarung von Ägypten, sagte ein Palästinenser-Vertreter. Von israelischer Seite gibt es bisher allerdings dafür keine Bestätigung.

Zuvor hatte Israel nach einem Raketeneinschlag im Großraum Tel Aviv Vergeltungsangriffe im Gazastreifen gestartet. Dort seien Ziele der Hamas ins Visier genommen worden, teilte das israelische Militär mit. Die Militärführung hatte die Miliz zuvor für den Raketenangriff nördlich von Tel Aviv verantwortlich gemacht. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte bei einem Besuch in Washington, Israel werde keine Angriffe auf sein Staatsgebiet dulden.

Raketen fliegen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel.

Raketen fliegen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel.

(Foto: REUTERS)

Die Vereinbarung zur Waffenruhe sei um 22 Uhr Ortszeit (21 MEZ) in Kraft getreten, sagte der Palästinenser-Vertreter weiter. Auch Hamas-TV berichtete von einer Einigung auf einen Waffenstillstand. Nur eine Stunde später heulten allerdings Luftschutzsirenen in Städten im Süden Israels auf. Zunächst gab es dazu keine weiteren Informationen.

Büro von Hamas-Chef zerstört

Zuvor war es im Gazastreifen zu Dutzenden Explosionen gekommen. Die Sirenen von Krankenwagen waren zu hören. Bei der ersten Welle von Vergeltungsschlägen Israels seien fünf Palästinenser verletzt worden, teilten die Gesundheitsbehörden in Gaza mit. Aus Sicherheitskreisen der Palästinenser und von Hamas-Medien verlautete, eine Hamas-Einrichtung nahe Gaza-Stadt sowie ein Trainingslager im Norden des Gazastreifens seien getroffen worden. Zu den ersten Zielen gehörte auch das Büro von Hamas-Chef Ismail Hanija. Er dürfte allerdings nicht mehr dort gewesen sein. Es galt als wahrscheinlich, dass die in dem Küstenstreifen am Mittelmeer herrschende Hamas vorgewarnt war und ihre Einrichtungen vor den Angriffen evakuierte.

Eine Explosion ist nach einem Angriff der israelischen Luftwaffe in Gaza zu sehen.

Eine Explosion ist nach einem Angriff der israelischen Luftwaffe in Gaza zu sehen.

(Foto: dpa)

Bei dem Raketeneinschlag im Norden von Tel Aviv wurden sieben Menschen verletzt, wie Polizei und Rettungskräfte mitteilten. Ein Haus ging demnach in Flammen auf. Daraufhin verkürzte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu seinen USA-Besuch. Netanjahu sagte, Israel werde alles erforderliche für die Sicherheit seiner Bürger unternehmen. Die Lage in Israel ist vor der Parlamentswahl am 9. April gespannt. Trump betonte, Israel habe ein Recht auf Selbstverteidigung.

In Washington hatte US-Präsident Donald Trump die von Israel besetzten Golanhöhen formell als Staatsgebiet Israels anerkannt. Israel hatte die Golanhöhen 1967 erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.

Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts

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