Politik

Wer nicht mitzieht, soll gehen Hegseth: Kriegsvorbereitung ist die "einzige Mission"

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In den USA folgen hochrangige Militärs dem Ruf Hegseths und kommen in Quantico im US-Bundesstaat Virginia zusammen. Dort hält der Verteidigungsminister eine Rede. Diese fällt martialisch aus. Hegseth nennt während des Treffens auch neue Bedingungen für den Militärdienst.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hat die Militärführung darauf eingeschworen, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. "Von diesem Moment an ist die einzige Mission des neu wiederhergestellten Kriegsministeriums: Krieg führen, sich auf den Krieg vorbereiten und sich auf den Sieg vorbereiten", sagte der Pentagon-Chef vor hochrangigen Militärführern in Quantico im US-Bundesstaat Virginia. Vor den schweigenden Zuhörern verteidigte er die Entlassung hochrangiger Offiziere, darunter der ranghöchste schwarze General und die ranghöchste Admiralin der Marine. "Verblendete und rücksichtslose politische Führer" hätten das Militär vom Kurs abgebracht.

Zusammen mit Präsident Donald Trump verordnete er der Armee eine ideologische Kehrtwende. Die Streitkräfte müssten "Jahrzehnte des Niedergangs" rückgängig machen, sagte er. Alle Programme für Gleichstellung und gegen Diskriminierung würden rückgängig gemacht. "Es ist völlig inakzeptabel, fette Generäle und Admirale in den Hallen des Pentagons zu sehen", sagte Hegseth. Generäle, denen seine Worte "das Herz schwer machen", sollten "das Ehrenhafte tun und zurücktreten". "Wir erwecken den Kriegergeist neu", fügte Trump hinzu.

Das sei nicht deswegen notwendig, weil die USA einen Krieg wollten, sondern weil sie Frieden liebten. "Niemand hier will Krieg", betonte er. Die, die Frieden wollten, müssten sich auf Krieg vorbereiten. Der US-Verteidigungsminister, den die US-Regierung neuerdings als "Kriegsminister" bezeichnet, hatte US-Medien zufolge Militärs weltweit zu dem Treffen einbestellt.

Experten stuften die Zusammenkunft unter anderem angesichts ihrer Größe und Kurzfristigkeit als ungewöhnlich ein. Hegseth sprach schon vor Wochen von einem "Krieger-Ethos", das man wiederbeleben wolle, um nach außen hin abzuschrecken.

Nun verkündete er neue Standards: Wer die "körperlichen Standards auf männlichem Niveau für Kampfpositionen" nicht erfülle, sich nicht rasiere oder professionell aussehen wolle, für den sei es Zeit für eine neue Position oder einen neuen Beruf. Wenn diese Standards bedeuteten, dass sich keine Frauen für bestimmte Kampfberufe qualifizierten, dann sei das so. "Das ist nicht die Absicht, aber es könnte das Ergebnis sein", sagte Hegseth. Beförderungen aufgrund von Hautfarbe und Geschlecht gehörten zum "ideologischen Müll".

Trump schwor die Befehlsträger auf alte Kriegszeiten ein. "Wir haben den Ersten Weltkrieg gewonnen, wir haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen, wir haben alles dazwischen und alles davor gewonnen", sagte er. "Wir haben nur gewonnen, und dann sind wir auf gewisse Weise 'woke' geworden", sagte der Republikaner.

Trump bezeichnet sich immer wieder als Präsident des "Friedens". Kürzlich hatte er Hegseth allerdings in "Kriegsminister" umbenannt und dies mit der angespannten Lage im In- und Ausland begründet. Trump setzt das Militär in US-Städten wie Los Angeles oder Washington ein, die von der Demokratischen Partei regiert werden.

Quelle: ntv.de, lar/jwu/dpa/AFP/rts

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