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Syrische Soldaten flüchten Hisbollah schickt wohl Tausende Kämpfer zu Assads Unterstützung

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Kämpfer der libanesischen Miliz waren in der Vergangenheit bereits in Syrien im Einsatz.

Kämpfer der libanesischen Miliz waren in der Vergangenheit bereits in Syrien im Einsatz.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Assad-Regime in Syrien bröckelt. Teile der syrischen Armee setzen sich offenbar in den benachbarten Irak ab. Gleichzeitig schickt die Hisbollah wohl mehrere Tausend Kämpfer in den Süden des Bürgerkriegslandes.

Die mit der syrischen Regierung verbündete proiranische Hisbollah hat nach eigenen Angaben zu deren Unterstützung 2000 Kämpfer in eine ihrer Hochburgen im Süden Syriens entsandt. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Hisbollah-nahen Kreisen erfuhr, schickte die Miliz 2000 ihrer Kämpfer in die Gegend von Kusair, um die Stadt im Falle eines Angriffs der Gegner von Machthaber Baschar al-Assad "zu verteidigen". Demnach war die vom Iran ausgerüstete Miliz "noch nicht an Kämpfen" gegen regierungsfeindliche Kämpfer beteiligt.

Die Bergregion Kusair und die strategisch wichtige gleichnamige Stadt im Süden Syriens liegen nahe der Grenze zum Libanon. Sie gilt als Hochburg der Hisbollah-Miliz. Die Miliz unterhält dort unter anderem einen Militärstützpunkt und ein Trainingslager.

Die Gegend, die wie die wichtige Stadt Homs Damaskus mit der Küste verbindet, war bereits zu Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Frühjahr 2011 Schauplatz heftiger Gefechte zwischen Aufständischen und Regierungstruppen, die bereits damals von der Hisbollah unterstützt wurden. Die syrischen Regierungstruppen und die Hisbollah hatten die Schlüsselstadt im Juni 2013 von den Aufständischen eingenommen.

Syrische Soldaten flüchten in den Irak

Laut den Hisbollah-nahen Kreisen hat die Miliz "in den vergangenen zwei Jahren den Großteil ihrer Kämpfer" aus Syrien abgezogen. Allerdings habe sie auch ihre Militärberater in Aleppo und Hama beibehalten. Ob diese sich vor dem Fall der beiden Städte zurückgezogen hätten, verlautete nicht.

Gleichzeitig hat der Irak nach staatlichen Angaben mehr als 1.000 flüchtige Soldaten der syrischen Armee im eigenen Land aufgenommen. Die staatliche Nachrichtenagentur INA berichtete unter Berufung auf eine nicht näher genannte Sicherheitsquelle, dass die Soldaten die Einreise über den Grenzübergang Al-Kaim beantragt hätten.

Die Soldaten seien aufgenommen worden. Ihnen sei die notwendige Verpflegung geboten worden. Der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte unterdessen einen Sprecher der irakischen Regierung wonach bereits 2.000 Soldaten der syrischen Armee mit voller Ausrüstung in den Irak gekommen seien.

Quelle: ntv.de, lme/AFP/dpa

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