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"So schnell wie möglich" Hofreiter fordert Gas-Embargo gegen Aserbaidschan

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Es wiederhole sich "im Kleinen das, was wir im Großen mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine erlebt haben", sagt Hofreiter.

Es wiederhole sich "im Kleinen das, was wir im Großen mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine erlebt haben", sagt Hofreiter.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine findet die EU in Aserbaidschan Ersatz für russisches Gas. Grünen-Politiker Anton Hofreiter hält das nach der jüngst gestarteten Großoffensive aus Baku für einen Fehler - und fordert sofortige Sanktionen.

Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hat angesichts des aserbaidschanischen Großangriffs auf die umstrittene Kaukasus-Region Berg-Karabach sofortige EU-Sanktionen gegen Aserbaidschan gefordert. Die Europäer müssten sich "zu wirtschaftlichen Sanktionen durchringen, auch wenn es schwerfällt", sagte der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag der Funke-Mediengruppe. "Wir sollten so schnell wie möglich aufhören, Gas aus Aserbaidschan zu kaufen", forderte Hofreiter.

Es wiederhole sich "im Kleinen das, was wir im Großen mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine erlebt haben", führte der Grünen-Politiker aus. Bakus Angriff auf Berg-Karabach sei "ein weiteres Beispiel dafür, dass es eine große Gefahr ist, sich von Diktaturen abhängig zu machen". Statt Gas aus dem autoritär regierten Aserbaidschan zu beziehen, sollten die EU-Staaten "auf andere Quellen und vor allem erneuerbare Energien setzen".

Die zwischen den beiden Ex-Sowjetrepubliken seit langem umkämpfte Kaukasus-Enklave gehört zwar völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Am Dienstag hatte der ölreiche, autoritär geführte Kaukasus-Staat eine großangelegte Militäroffensive in Berg-Karabach gestartet. Bereits am Mittwoch einigten sich die Führung in Baku und die pro-armenischen Kämpfer in Berg-Karabach auf eine Waffenruhe, die auch am Freitag weitgehend eingehalten wurde.

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Die Lage ist aber weiterhin angespannt. Nach Angaben der pro-armenischen Behörden ist die Gebietshauptstadt Stepanakert komplett von aserbaidschanischen Truppen umzingelt. "Die Leute haben Angst, dass aserbaidschanische Soldaten jeden Moment die Stadt betreten und mit dem Töten beginnen könnten", sagte eine Behördensprecherin am Freitag.

Das Vorgehen Aserbaidschans wurde international heftig kritisiert. Bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates forderte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock am Donnerstag in New York die Regierung in Baku auf, ihe "militärischen Aktivitäten dauerhaft und vollständig einzustellen".

Quelle: ntv.de, spl/AFP

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