Grüner will "Leopard" Hofreiter geht deutsche Panzer-Zusage nicht weit genug
06.01.2023, 08:57 Uhr
Anton Hofreiter will mehr deutsche Feuerkraft für die Ukraine.
(Foto: Sven Hoppe/dpa)
Die Bundesregierung entscheidet sich nach Meinung von Anton Hofreiter "sehr, sehr spät" zur Lieferung von deutschen Schützenpanzern an die Ukraine. Doch auch das geht dem Grünen-Chef nicht weit genug. Die Ukraine solle man "mit allem unterstützen, was sie auf dem Gefechtsfeld brauchen". Auch mit "Leopard 2"-Kampfpanzern.
Nach der Entscheidung Deutschlands und der USA zur Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine hat der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter auch die Lieferung von Kampfpanzern gefordert. "Ich würde mir wünschen, dass wir als Hauptherstellungsland von 'Leopard 2' eine europäische Initiative starten für die Lieferung von 'Leopard 2' und gemeinsam mit Europa schauen, was wir alles der Ukraine liefern können, damit sie die besetzten Gebiete befreien können", sagte Hofreiter in der ARD.
Die Strategie müsse sein, dass die Ukraine mit allem unterstützt werde, was sie auf dem Gefechtsfeld brauche und dazu gehöre noch deutlich mehr. Die Gefahr, dass Deutschland dadurch zur Kriegspartei werden würde, wies der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses zurück. "Je deutlicher wir die Ukraine unterstützen und je klarer wir Putin signalisieren, dass wir mit dieser Unterstützung nicht nachlassen, desto höher ist die Chance, dass dieser Krieg beendet wird", sagte der Grünen-Politiker. Solange Kreml-Chef Wladimir Putin glaube, "am Ende, nach einigen Jahren, diesen Krieg doch noch gewinnen zu können", werde er weitermachen, argumentierte Hofreiter. "Wir müssen ihm klar signalisieren: Du hast keine Chance, diesen Krieg zu gewinnen." Nur dann bestehe die Möglichkeit, den Krieg mit Verhandlungen zu beenden.
Die Entscheidung, mehrere Dutzend Exemplare des Schützenpanzers "Marder" liefern zu wollen, bezeichnete Hofreiter als "sehr, sehr spät". "Wenn diese Panzer früher geliefert worden wären, dann wären weniger ukrainische Soldaten gestorben. Das muss man ganz klar sagen", sagte der Grünen-Politiker. Mindestens die Ausbildung ukrainischer Soldaten am "Leopard 2" sollte "sofort" beginnen.
Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern. Die USA wollen Panzer vom Typ "Bradley" bereitstellen. Deutschland will neben "Marder"-Panzern zudem für die Luftabwehr eine "Patriot"-Flugabwehrbatterie zur Verfügung stellen.
Quelle: ntv.de, ter/dpa