ADAC fordert besseren ÖPNV Hoher Spritpreis allein reicht als Anreiz nicht
15.12.2022, 15:54 Uhr
Obwohl Sprit Rekordpreise erzielte, sei der motorisierte Individualverkehr um fast fünf Prozent angestiegen, sagt ADAC-Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand.
(Foto: dpa)
Kostendruck alleine reiche nicht aus, um Menschen dazu zu bewegen, vom Auto auf Busse und Bahnen umzusteigen, sagt der ADAC. Der Automobilverband fordert, Verbindungen, Takte und Zuverlässigkeit im öffentlichen Personenverkehr zu verbessern.
Der ADAC sieht das zu Ende gehende Jahr als Beleg, dass Preise alleine nicht zu einer Verhaltensänderung im Verkehr führen. Obwohl Sprit so teuer war wie noch nie, sei der motorisierte Individualverkehr um fast fünf Prozent zum Vorjahr angestiegen, sagte Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Das zeige, dass Kostendruck alleine nicht ausreiche, wenn es nicht genug attraktive und bezahlbare Alternativen gebe.
Der Verein erwartet, dass 2024 wieder fast so viel Auto gefahren wird wie vor der Corona-Pandemie. Hillebrand forderte, Verbindungen, Takte und Zuverlässigkeit bei Bus und Bahn im Nah- und Fernverkehr zu verbessern. Das 49-Euro-Ticket sei dabei eine gute Maßnahme. "Gleichzeitig müssen weiterhin Investitionen in den Öffentlichen Verkehr getätigt werden", so der Jurist.
Insgesamt erwartet Hillebrand für das laufende Jahr Durchschnittspreise von etwa 1,85 Euro für einen Liter Superbenzin der Sorte E10 und von etwa 1,95 Euro bei Diesel. Das liege um 35 beziehungsweise 60 Cent über den Vorjahreswerten und belaste insbesondere Pendler und Vielfahrer. Zuletzt sind die Preise deutlich unter diese Schwelle gefallen, im Jahresdurchschnitt wirken sich allerdings noch die sehr viel höheren Werte des Frühjahrs und Sommers aus.
Quelle: ntv.de, hvo/dpa