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"Ins Visier nehmen" Huthi-Rebellen wollen Israels Schiffe angreifen

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Huthi-Kämpfer während eines Militärmanövers im Jemen. Mit Hamas und Hisbollah bilden sie die "Achse des Widerstands" gegen Israel.

Huthi-Kämpfer während eines Militärmanövers im Jemen. Mit Hamas und Hisbollah bilden sie die "Achse des Widerstands" gegen Israel.

(Foto: via REUTERS)

Nachdem Israel im Gebiet des Roten Meeres mehrere Raketen der Huthis abgefangen hat, kündigen die schiitischen Rebellen weitere Aktionen an. Deren Anführer droht offen damit, die getarnten Schiffe der israelischen Armee in der Meerenge zwischen Jemen und Dschibuti aufzuspüren und zu attackieren.

Die im Jemen ansässigen und vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben Israel mit Angriffen auf Schiffe im Roten Meer gedroht. Die schiitischen Rebellen würden israelische Schiffe "suchen und kontrollieren" und "nicht zögern, sie ins Visier zu nehmen", erklärte Rebellen-Anführer Abdel Malek al-Huthi in dem der Gruppe gehörenden Fernsehsender Al-Massira. Die Huthi-Rebellen hatten seit Beginn der militärischen Reaktion Israels auf den Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas mehrfach Israel mit Drohnen beschossen.

Die Augen der Huthi-Rebellen seien "offen, um ständig nach jeglichen israelischen Schiffen Ausschau zu halten und sie zu suchen", sagte ihr Anführer al-Huthi weiter. Israel tarne seine Schiffe bei der Fahrt durch das Rote Meer, insbesondere beim Durchqueren der Meerenge Bab al-Mandeb zwischen Jemen und Dschibuti, die das Rote Meer mit dem Indischen Ozean verbindet. Die Bab-al-Mandeb-Enge hat große Bedeutung für den weltweiten Seehandel, insbesondere für den Transport von Erdöl.

Zuvor hat Israels Armee nach eigenen Angaben im Gebiet des Roten Meeres erneut eine Rakete abgefangen. Der Flugkörper sei vom Luftabwehrsystem Arrow außerhalb Israels abgewehrt worden, teilte das Militär mit. Wer für den Abschuss verantwortlich ist, ist bisher unklar.

Die Huthi-Rebellen befinden sich seit Jahren im Bürgerkrieg mit der internationalen Regierung des Jemen, seit 2014 kontrollieren sie die jemenitische Hauptstadt Sanaa. Die Rebellen sehen sich als Teil der selbst ernannten "Achse des Widerstands" gegen Israel, zu der auch weitere vom Iran unterstützte Gruppen wie die Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz gehören.

Der jüdische Staat als Erzfeind

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Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas haben die Huthi-Rebellen nach eigenen Angaben Israel bereits mehrfach mit Drohnen und Raketen beschossen. Diese Angriffe würden weitergehen, sagte al-Huthi in seiner Ansprache. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in vergangenen Jahren deutlich ausgebaut.

Der Iran hat lange abgestritten, die Huthis zu bewaffnen, wenngleich er über den Seeweg Gewehre, Panzerfäuste, Raketen und andere Waffen in den Jemen lieferte. Unabhängige Experten, westliche Länder und Experten der Vereinten Nationen haben auf gestoppten Schiffen sichergestellte Komponenten jedoch dem Iran zuordnen können.

Ein UN-Waffenembargo verbietet Waffenlieferungen an die Huthi-Rebellen seit 2014, als der Bürgerkrieg im Jemen begann. Seit der Islamischen Revolution von 1979 gilt der jüdische Staat als Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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