Politik

Behörden-Chef reist ab IAEA-Experten bleiben in AKW Saporischschja

"Die wichtigsten Dinge, die ich sehen musste, habe ich gesehen", sagt IAEA-Chef Grossi.

"Die wichtigsten Dinge, die ich sehen musste, habe ich gesehen", sagt IAEA-Chef Grossi.

(Foto: dpa)

Was geht im größten Atomkraftwerk Europas vor sich? Dieser Frage gehen in Saporischschja Experten der UN-Atomenergiebehörde IAEA nach. Deren Chef gibt sich nach einer ersten Stippvisite zufrieden. Man habe in kurzer Zeit "viele Informationen zusammengetragen".

Nach einer ersten Inspektion im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja werden Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf dem Kraftwerksgelände bleiben. "Wir haben heute etwas sehr Wichtiges erreicht. Und das Wichtigste ist, dass die IAEA hier bleibt", sagte IAEA-Chef Rafael Grossi laut einem Video, welches von der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti verbreitet wurde. Grossi sagte allerdings nicht, wie viele IAEA-Experten in der Anlage bleiben werden und wie lange.

Der ukrainische Energiekonzern Energoatom schrieb auf Telegram, dass vermutlich fünf Mitarbeiter der UN-Behörde bis Samstag vor Ort sein würden. Auf seinem eigenen Twitter-Kanal sagte Grossi am Abend, dass die IAEA vorhabe, eine kontinuierliche Präsenz vor Ort aufzubauen. Es gebe noch viel zu tun.

Das IAEA-Team war in den Mittagsstunden in der Atomanlage eingetroffen. Nach mehrfachem Beschuss der Anlage und ihrer Umgebung will das Team unter Leitung von IAEA-Chef Grossi die Sicherheit der riesigen Atomanlage überprüfen und die Schäden begutachten.

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Nach dem ersten Rundgang sagte Grossi vor russischen Journalisten, die sein Team bei dem Besuch in Saporischschja begleiteten, die IAEA-Experten hätten in "diesen wenigen Stunden viele Informationen zusammentragen" können. "Die wichtigsten Dinge, die ich sehen musste, habe ich gesehen", fügte Grossi hinzu. Er hob die "engagierte Arbeit" der Mitarbeiter und der Leitung des Kraftwerks hervor, die trotz "sehr schwieriger Umstände" weiter "professionell" arbeiteten. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax verließen Grossi und ein Teil seines Teams die Anlage am Nachmittag in vier der neun Fahrzeuge des IAEA-Konvois.

Saporischschja liegt in der Südukraine am Fluss Dnipro und damit an der Frontlinie. Das größte Atomkraftwerk Europas wird seit März von russischen Truppen besetzt. In den vergangenen Wochen war es dort wiederholt zu Angriffen gekommen, wofür sich Kiew und Moskau gegenseitig verantwortlich machten. Der Beschuss nährte Befürchtungen, dass es in Saporischschja zu einer ähnlichen Atomkatastrophe kommen könnte wie 1986 im ukrainischen, damals zur Sowjetunion gehörenden Tschernobyl.

Quelle: ntv.de, fzö/AFP/rts

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