Politik

Folge von Drohnen-TrefferIAEA: Schutzhülle von Tschernobyl ist nicht mehr sicher

06.12.2025, 09:11 Uhr
Photo-shows-the-Chernobyl-nuclear-power-plant-covered-with-a-dome-like-shelter-in-northern-Ukraine-on-April-26-2025-the-39th-anniversary-of-the-nuclear-disaster
Aufnahme aus dem April dieses Jahres: Ein Drohnentreffer setzt dem Sarkophag über Tschernobyl zu. (Foto: picture alliance / Kyodo)

Ein Sarkophag schließt das havarierte Atomkraftwerk von Tschernobyl im Norden der Ukraine ein. Doch auch um die Anlage herum tobt der russische Angriffskrieg. Eine Drohne trifft die Schutzhülle im Februar empfindlich. Laut IAEA ist eine umfassende Reparatur dringend nötig.

Die Schutzhülle des Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine kann nach einer Beschädigung durch eine Drohne ihre wichtigste Sicherheitsfunktion nicht mehr erfüllen. Dies teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA)mit. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi erklärte, eine Inspektion habe bestätigt, "dass die Schutzhülle ihre primären Sicherheitsfunktionen verloren hat, einschließlich der Fähigkeit zum Einschluss von Material".

Es sei aber auch festgestellt worden, dass es keine dauerhaften Schäden an den tragenden Strukturen oder Überwachungssystemen der Schutzhülle gebe. Es seien bereits Reparaturen vorgenommen worden. Eine umfassende Wiederherstellung sei jedoch unerlässlich, um die langfristige nukleare Sicherheit zu gewährleisten.

Die Schutzhülle oder der Sarkophag über dem stillgelegten Atomkraftwerk war errichtet worden, um das Austreten weiteren radioaktiven Materials nach der Atomkatastrophe von 1986 zu verhindern. Die Vereinten Nationen hatten am 14. Februar berichtet, dass eine Drohne mit einem hochexplosiven Sprengkopf das Kraftwerk getroffen habe. Die Ukraine machte Russland dafür verantwortlich, Moskau wies dies zurück. Die Strahlenwerte blieben den damaligen Angaben zufolge normal und stabil.

Immer wieder bereitet die Lage an der Reaktor-Ruine von Tschernobyl Sorgen. Anfang Oktober blieb die Anlage nach einer russischen Attacke auf ein Umspannwerk in der Nähe ohne externen Strom. Über eine Notstromversorgung konnte der Betrieb aufrechterhalten werden, die Strahlenwerte seien den Behörden zufolge im Normalbereich geblieben.

Quelle: ntv.de, jog/rts

IAEAAngriff auf die UkraineTschernobylAtomkraftwerkeDrohnen