"Soldat des Kalifats" IS reklamiert Angriff von Ohio für sich
29.11.2016, 21:35 Uhr
Die Polizei hat den Tatort an der Ohio State University abgesperrt.
(Foto: imago/Pacific Press Agency)
Der Attentäter der Ohio State University hat sein Attentat anscheinend im Auftrag des Islamischen Staats begangen. Nach Angaben einer IS-nahen Nachrichtenagentur wollte er sich für die Angriffe der internationalen Militärkoalition im Irak und Syrien rächen.
Der "Islamische Staat" hat den Messerangriff auf dem Campus der Ohio State University für sich reklamiert. Die Tat sei von einem "Soldaten des Kalifats" verübt worden, schrieb die IS-nahe Agentur Amaq nach Angaben des Unternehmens Site, das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisiert ist. Ähnliche Formulierungen hatte der IS zuletzt verwendet, wenn ein Anschlag nicht von ihm geplant war, der Angreifer aber Beziehungen zur Terrormiliz hatte.

Der Attentäter wurden in weniger als einer Minute von einem herbeieilenden Polizisten erschossen.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Der Täter war am Montag nach Angaben der Polizei erst mit einem Auto in eine Menschenmenge gerast und hatte dann mit einem Schlachtermesser auf Passanten eingestoßen. Er verletzte elf Menschen, bevor die Polizei ihn erschoss.
Mit seinem Attentat habe der Mann auf die Aufrufe reagiert, jene Länder anzugreifen, die an der internationalen Militärkoalition im Irak und in Syrien beteiligt sind, meldet Amaq den Angaben zufolge. Die Allianz bekämpft in diesen Ländern den IS mit Luftangriffen.
Islamistische Slogans auf Facebook
Die US-Polizei gab den Namen des Attentäters mit Abdul Razak Ali Artan an. Nach Medieninformationen war er somalischer Abstimmung. Dies wurde von den Behörden aber nicht bestätigt.
Einem Bericht des TV-Senders ABC News zufolge soll Artan wenige Minuten vor seiner Tat islamistische Slogans auf Facebook gepostet haben. "Amerika! Höre endlich auf mit Deiner Einmischung in anderen Ländern, vor allem in den Ländern der Umma", habe er geschrieben. Das arabische Wort "Umma" bezeichnet die Gemeinschaft der Muslime.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa