Anstieg um 200 Prozent Immer mehr Türken suchen in Deutschland Asyl
28.10.2023, 13:09 Uhr Artikel anhören
Das Ankunftszentrum für Asylbewerber in Berlin
(Foto: Carsten Koall/dpa)
Seit 2014 stellen Syrer die stärkste Gruppe von Asylbewerbern in Deutschland. Doch nun stehen einem Bericht zufolge türkische Staatsbürger an der Spitze der einreisenden Nationalitäten - auch wenn die Chancen auf Anerkennung gering sind.
Die Asylzuwanderung von Türken nach Deutschland steigt einem Bericht zufolge derzeit besonders drastisch an. Im Oktober stehen türkische Staatsbürger mit mehr als 9000 Anträgen sogar an der Spitze der einreisenden Nationalitäten - vor den Syrern, die seit 2014 bis zum September dieses Jahres neun Jahre in Folge die am stärksten vertretene Asylbewerbergruppe waren, wie die "Welt am Sonntag" aus Kreisen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge erfuhr.
Demnach hatte sich schon 2022 die Asylzuwanderung aus der Türkei verdreifacht, im laufenden Jahr ist ein weiterer Anstieg um rund 200 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2022 zu verzeichnen. Bürger der Türkei haben zwar eine geringe Anerkennungschance von nur etwa 15 Prozent - die Abgelehnten werden aber meist nicht abgeschoben, wie die Zeitung weiter schreibt.
In diesem Jahr sollen bereits ungefähr 60.000 Türken nach Serbien geflogen sein, wohin sie visumfrei einreisen dürfen, wie die "Welt am Sonntag" aus Kreisen einer internen Migrationslagebesprechung verschiedener Bundesministerien erfuhr. Von dort ziehen demnach viele nach Deutschland und andere beliebte Asylzuwanderungsländer weiter.
Zwischen Anfang Januar und Ende September haben in Deutschland insgesamt 233.744 Menschen erstmals einen Asylantrag gestellt. Dies sind rund 73 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP