Bei Spezialoperation gerettet In Rafah befreite Geiseln treffen Familien in Klinik
12.02.2024, 11:24 Uhr Artikel anhören
Edan Begenaro, der Schwiegersohn der befreiten Geisel Luis Hare, spricht am Sheba Medical Center nahe Tel Aviv mit Journalisten.
(Foto: REUTERS)
In der Nacht befreit Israels Armee im südlichen Gazastreifen zwei Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Die 60 und 70 Jahre alten Männer waren über vier Monate in einem Haus in Rafah festgehalten worden. Jetzt können die Befreiten bereits ihre Angehörigen treffen.
Die in einer Spezialoperation im südlichen Gazastreifen befreiten Geiseln sind im Krankenhaus bereits von ihren Familien in die Arme geschlossen worden. Es handelt sich um zwei Männer im Alter von 60 und 70 Jahren. Der argentinische Präsident Javier Milei schrieb bei X, die Befreiten seien israelisch-argentinische Doppelstaatsbürger.
Der Schwiegersohn einer der Befreiten sagte israelischen Medien, die Familie habe die Mitteilung in der Nacht bekommen und die vier erwachsenen Kinder seien direkt ins Krankenhaus gefahren. Trotz der mehr als viermonatigen Geiselhaft sei der 70-Jährige in vergleichsweise guten Zustand, er sehe nur etwas dünn und blass aus. "Er ist etwas schockiert von dem ganzen Trubel", sagte der Schwiegersohn dem israelischen Sender Kan vor dem Schiba-Krankenhaus nahe Tel Aviv. Dorthin wurden die Männer nach ihrer Befreiung mit einem Hubschrauber gebracht. "Er hat weniger erzählt, was ihm passiert ist, und wollte eher wissen, wie es uns geht, den Kindern und den Enkelkindern."
Er habe sich auch an die Geburtstage aller Angehörigen erinnert. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, die Geiseln seien im Haus einer Familie in Rafah festgehalten und dort im zweiten Stock befreit worden. Die Befreiung geschah den Berichten zufolge im Zuge heftiger Kämpfe und Angriffe im Bereich von Rafah, bei denen nach palästinensischen Angaben Dutzende von Palästinensern getötet wurden.
Israel tötete mehrere Geiseln versehentlich
Es sind die ersten zivilen Geiseln, deren Befreiung seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als vier Monaten gelungen ist. Ende Oktober hatten israelische Spezialkräfte bereits eine Soldatin aus der Gewalt der Hamas befreit. Im Dezember töteten israelische Spezialkräfte allerdings vier Geiseln versehentlich. Ein Mann war nach Militärangaben bei einem gescheiterten Befreiungsversuch getötet worden. Weitere drei Geiseln kamen Mitte des Monats bei Kämpfen in der Region um Schedschaija im Norden des Gazastreifens ums Leben.
Israelischen Angaben zufolge führten eine komplexe Lage auf dem Schlachtfeld, schlechte Sicht und der Panzerlärm in der Umgebung, durch den die Soldaten den Befehl, das Feuer einzustellen, nicht gehört hätten, zu dem tragischen Vorfall. Hilfeschreie hätten die Soldaten für einen Täuschungsversuch der Hamas gehalten, hieß es in dem Untersuchungsbericht des Militärs.
Der israelische Präsident Izchak Herzog schrieb bei X: "Alle Achtung denen, die daran beteiligt waren, Fernando und Luis in einer wagemutigen Rettungsaktion heimzubringen. Wir werden weiter alles daransetzen, alle Geiseln nach Hause zu bringen." Auch der israelische Außenminister Israel Katz dankte den Spezialkräften und sagte, man werde weiterhin alles tun, "um alle Geiseln aus der Gewalt der mörderischen Terrororganisation zu befreien".
Quelle: ntv.de, lar/dpa