Hilfe für KriegsopferIndonesien bereitet 20.000 Soldaten für Gaza vor

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas bleibt fragil. Es gibt immer noch keine UN-Stabilisierungstruppe für den Frieden. Indonesien bekräftigt jetzt mit einem starken Zeichen seine Absicht zu helfen.
Der indonesische Präsident Prabowo Subianto hat die Streitkräfte seines Landes angewiesen, 20.000 Soldaten für eine mögliche Friedensmission der Vereinten Nationen (UN) im Gazastreifen bereitzuhalten. Das erklärte Verteidigungsminister Sjafrie Sjamsoeddin, wie die Nachrichtenagentur Antara berichtet.
Die Truppe werde darauf vorbereitet, Kriegsopfer zu behandeln, die Grundversorgung wiederherzustellen und beim Wiederaufbau der für das tägliche Leben im weitgehend zerstörten Gazastreifen notwendigen Infrastruktur zu helfen, sagte Sjamsoeddin demnach in einer Rede im Verteidigungsministerium in Jakarta.
Die Beteiligung Indonesiens werde sich auf den Schutz der Zivilbevölkerung und die Unterstützung internationaler Bemühungen zur Sicherung eines dauerhaften Friedens konzentrieren. Es sei noch kein Zeitplan für den Einsatz festgelegt worden, fügte er hinzu. Präsident Prabowo werde die endgültige Entscheidung treffen, sobald die UN ihre Anforderungen präzisierten. Der Präsident hatte zuletzt vor der 80. UN-Generalversammlung am 23. September erklärt, Indonesien sei bereit, Friedenstruppen nach Gaza und in andere Konfliktgebiete zu entsenden.
G7 wollen UN-Sicherheitsmandat
Seit Beginn der Waffenruhe am 10. Oktober hat es bereits mehrfach gewaltsame Zwischenfälle gegeben, beide Seiten werfen sich Verstöße vor. Bei Angriffen auf israelische Truppen wurden mehrere israelische Soldaten getötet. Israel greift seinerseits weiter Ziele in dem Küstenstreifen an: Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind seit Beginn der Waffenruhe 245 Palästinenser getötet worden.
Die G7-Länder wirtschaftsstarker Demokratien setzen sich für die rasche Absicherung des Nahost-Friedensplans für den Gazastreifen durch ein UN-Sicherheitsratsmandat ein, wie der deutsche Außenminister Johann Wadephul kürzlich sagte: "Wir brauchen ein Mandat des Sicherheitsrates, damit Hamas entwaffnet werden kann, damit eine internationale Sicherungstruppe Verantwortung übernehmen kann."
Zu den G7-Ländern gehören neben Deutschland und den USA auch Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien und Kanada. Die USA, Frankreich und Großbritannien sind als Atommächte neben China und Russland ständige Mitglieder im UN-Sicherheitsrat.