Politik

Zeugen des Unrechts Interesse an Stasi-Akten hält an

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Nach der Auflösung der Stasi-Unterlagenbehörde 2021 wurden die Akten ins Bundesarchiv überführt.

Nach der Auflösung der Stasi-Unterlagenbehörde 2021 wurden die Akten ins Bundesarchiv überführt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Das Interesse an Stasi-Dokumenten bleibt ungebrochen. Im vergangenen Jahr beantragten 29.064 Bürgerinnen und Bürger Akteneinsicht. Bei Rehabilitierungs-Verfahren seien diese wichtige Beweise, erklärt die SED-Opferbeauftragte.

Nach der Auflösung der Stasi-Unterlagenbehörde im Jahr 2021 hält das Interesse an den Akten aus der DDR-Zeit unvermindert an. Im vergangenen Jahr seien beim nun für die Unterlagen zuständigen Bundesarchiv insgesamt 29.064 Anträge von Bürgerinnen und Bürgern auf Akteneinsicht eingegangen, berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Damit sei die Zahl im Vergleich zu 2021 nahezu unverändert geblieben, als es 30.603 Anträge gab.

7500 Mal wurden im vergangenen Jahr Akten für Sicherheitsüberprüfungen, Überprüfungen von Mitarbeitern im öffentlichen Dienst sowie Rentenangelegenheiten herangezogen, wie es weiter hieß. In 2242 Fällen sei es um Anträge auf Rehabilitation ehemals politisch Verfolgter und Wiedergutmachung gegangen.

"Das große Interesse an der Akteneinsicht zeigt eindrucksvoll, dass dieser Teil unserer Geschichte bis in die Gegenwart hineinwirkt", sagte die SED-Opferbeauftragte des Bundestages, Evelyn Zupke, den RND-Zeitungen. "Viele Menschen setzen sich erst jetzt, im höheren Lebensalter, mit ihrer eigenen Biografie näher auseinander - oft bei Renteneintritt oder weil Kinder und Enkel danach fragen."

Auch die Anfragen zur Rehabilitierung seien weiterhin "auf einem hohen Niveau", sagte Zupke. "Für die politischen Häftlinge sind die Stasi-Akten häufig Zeugen des begangenen Unrechts. In den Verfahren zur Rehabilitierung liefern die Akten meist die wichtigsten Belege für das, was geschehen ist. Die Täter schweigen. Aber die Akten sprechen."

Quelle: ntv.de, lar/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen