Politik

Übung auch mit Kamikaze-Drohnen Iran startet Militärmanöver in Grenzregion

Iranische Soldaten bei einer Übung mit einem Flugabwehrgeschütz.

Iranische Soldaten bei einer Übung mit einem Flugabwehrgeschütz.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Die iranische Provinz Ostaserbaidschan grenzt an Armenien und Aserbaidschan. Beide Länder sind seit Jahrzehnten verfeindet. Nun starten Teherans Streitkräfte eine Übung in der Region. Mit dabei sind Fallschirmjäger, Kamikaze-Drohnen und Helikopter der Revolutionsgarden.

Irans Revolutionsgarden (IRGC) haben ein mehrtägiges Manöver an der Grenze zu Aserbaidschan begonnen. Die Botschaft der Großübung sei unter anderem, Irans Feinden die Kampfbereitschaft der IRGC-Bodentruppen zu demonstrieren, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur IRNA unter Berufung auf einen Offizier. Ziel sei die Verteidigung der Landesgrenzen und Sicherheit in der Region.

Die iranische Provinz Ostaserbaidschan, in der das Manöver stattfindet, grenzt an Armenien und Aserbaidschan. Bei der Übung soll der Einsatz von Fallschirmspringern, Helikoptern und auch Kamikaze-Drohnen trainiert werden, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Außerdem soll die Überquerung des Grenzflusses Aras mit mobilen Brücken geübt werden.

Laut Tasnim, die als Sprachrohr der Revolutionsgarden gilt, wurden seit dem Krieg zwischen den Nachbarländern Armenien und Aserbaidschan bereits drei Großmanöver in der Provinz abgehalten. Armenien und Aserbaidschan bekriegen einander seit Jahrzehnten wegen des Gebiets Berg-Karabach. Im Herbst 2020 hatte Armenien einen Krieg gegen seinen Nachbarn verloren und musste große Gebiete aufgeben.

EU will Beobachter schicken

Der Iran unterhält wie Russland gute Beziehungen zu Armenien. Immer wieder gibt es jedoch Spannungen mit Aserbaidschan. Die Führung in Teheran wirft dem Nachbarland vor, mit dem Westen und seinem Erzfeind Israel zu kooperieren.

Um den Grenzkonflikt zu befrieden, haben die EU-Außenminister eine Beobachtermission beschlossen. Bis zu 40 europäische Experten werden in das armenische Grenzgebiet entsandt, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Rande des Außenministertreffens in Luxemburg mitteilte. Die Mission ist vorerst auf zwei Monate befristet.

Ziel sei es, Vertrauen zwischen den beiden verfeindeten Kaukasusrepubliken aufzubauen und die internationale Grenze zu sichern, erklärte Borrell. Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan und der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hatten der Entsendung der EU-Beobachter vor zehn Tagen beim Gipfeltreffen von mehr als 40 europäischen Ländern in Prag zugestimmt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und EU-Ratspräsident Charles Michel vermittelten in dem Konflikt.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen