Militärhilfe für Russland Iran gesteht Drohnenlieferung - vor dem Krieg
05.11.2022, 11:07 Uhr
Die Drohnen des Typs Schahed-136 haben ein auffälliges Äußeres.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Das iranische Regime bestreitet Waffenlieferungen an Russland. Bei dem russischen Angriff auf die Ukraine könnten dennoch iranische Drohnen zum Einsatz kommen, wie Außenminister Amirabdollahian einräumt - aber nur in "begrenzter Anzahl".
Der Iran hat erstmals Drohnenlieferungen an Russland eingeräumt. Die Islamische Republik habe Russland vor dem Krieg in der Ukraine eine begrenzte Anzahl von Drohnen zur Verfügung gestellt, wird Außenminister Hussein Amirabdollahian von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna zitiert. Weitere Waffenlieferungen nach Beginn des russischen Angriffskriegs sowie Bereitstellung von Raketen dementiert der Chefdiplomat demnach.
Kiew und die US-Regierung werfen dem Regime in Teheran vor, dass Kamikazedrohnen aus dem Iran bei russischen Angriffen auf ukrainische Städte eingesetzt wurden. Berichten zufolge soll Teheran auch Militärpersonal auf die von Russland besetzte Krim geschickt haben, um die Russen beim Umgang mit den Drohnen zu trainieren und ihnen technische Hilfe zu bieten.
Bisher dementiert Teheran diese Art von Militärhilfe für den Kreml. Der Iran unterhält Amirabdollahian zufolge zwar gute Beziehungen zu Russland und auch eine langjährige militärische Zusammenarbeit. Teheran sei aber gegen den Krieg in der Ukraine und lehne eine direkte Teilnahme in dem Konflikt ab, hieß es. Vor einer Woche bot der Außenminister an, die nach seinen Angaben falschen der USA und der Ukraine Vorwürfe in bilateralen Gesprächen mit der Führung in Kiew auszuräumen.
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bereits Hunderte Kamikaze-Drohnen vom iranischen Typ Schahed-136 abgeschossen. Man gehe davon aus, dass Russland 2400 solcher Drohnen bestellt habe. Der Iran unterhält gute Beziehungen zu Russland. Um westliche Sanktionen zu neutralisieren, wirbt Teheran vor allem bei China und Russland um wirtschaftliche und militärische Kooperation. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Einsatz iranischer Drohnen durch Russland als eine Bankrotterklärung für das russische Militär bezeichnet.
Quelle: ntv.de, chr/dpa