Politik

"Bereit, Vorwürfe auszuräumen" Iran bietet Ukraine Drohnen-Gespräche an

Der russische Präsident Putin und Ali Chamenei, "Oberster Führer" des Iran, sind diesem Demonstranten zufolge "Blutige Liebhaber".

Der russische Präsident Putin und Ali Chamenei, "Oberster Führer" des Iran, sind diesem Demonstranten zufolge "Blutige Liebhaber".

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Seit Mitte September fängt die Ukraine regelmäßig Kamikaze-Drohnen des Typs Schahed-136 ab. Obwohl es sich dabei um ein iranisches Modell handelt, will Teheran die gefährlichen Fluggeräte nicht an Russland geliefert haben. Bilateral bietet der russische Verbündete die Führung der islamischen Republik

Der Iran bietet der Ukraine bilaterale Gespräche an, um den angeblich falschen Vorwurf auszuräumen, Russland setze bei seinen Angriffen auf ukrainische Städte iranische Drohnen ein. Das teilte Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian dem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba in einem Telefonat mit, wie es auf der Internetseite des Außenministeriums in Teheran heißt. "Wir dementieren die Vorwürfe diesbezüglich und sind auch bereit, dies in bilateralen technischen Treffen mit Kiew zu besprechen und auszuräumen", wird der iranische Chefdiplomat zitiert.

Der Iran unterhält Amirabdollahian zufolge zwar gute Beziehungen zu Russland und auch eine langjährige militärische Zusammenarbeit. Teheran sei aber gegen den Krieg in der Ukraine und lehne eine direkte Teilnahme in dem Konflikt ab. Gleichzeitig hat die iranische Führung nie Russland für die Invasion kritisiert, sondern diese gar als Gegenmaßnahme zur NATO-Osterweiterung gerechtfertigt.

Erkenntnisse der ukrainischen Führung und der US-Regierung zeichnen ein anderes Bild. Nach eigenen Angaben hat das ukrainische Militär seit Mitte September mehr als 300 Kamikaze-Drohnen vom Typ Schahed-136 abgeschossen, die Russland im Iran gekauft haben soll. Das sagte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat vor Journalisten in Kiew. Man gehe davon aus, dass Russland 2400 solcher Drohnen bestellt habe. Die EU hatte Sanktionen gegen den Iran wegen der Unterstützung des russischen Kriegs gegen die Ukraine beschlossen.

"Direkt vor Ort involviert"

Laut der US-Regierung werden die russischen Truppen bei den Drohnenangriffen sogar von iranischen Militärs auf der annektierten Krim unterstützt. "Teheran ist jetzt direkt vor Ort involviert", erklärt jüngst John Kirby, der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA. Die iranischen Ausbilder sollen die Russen demnach bei der Bedienung der Drohnen schulen.

Die russische Armee setzt seit einigen Wochen verstärkt Drohnen iranischer Bauart vom Typ Schahed-136 ein. Die meisten Angriffe zielen auf die ukrainische Energieversorgung ab, aber auch Städte werden attackiert. Dabei bestreiten sowohl Moskau wie Teheran ein Rüstungsgeschäft mit den Drohnen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Einsatz iranischer Drohnen durch Russland als eine Bankrotterklärung für das russische Militär bezeichnet.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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