Google ruft Mitarbeiter zurück Iran verweigert US-Bürgern die Einreise
28.01.2017, 20:01 Uhr
(Foto: REUTERS)
Die Empörung ist groß: Weltweit sorgt der von US-Präsident Trump erlassene Einreisestopp für Muslime für Kritik. Eines der betroffenen Länder reagiert nun seinerseits auf den Erlass - und sperrt US-Bürger aus.
Nach dem von US-Präsident Donald Trump verhängten Einreisestopp kontert der Iran als erste Regierung eines betroffenen Landes und lässt nun ihrerseits keine Amerikaner mehr ins Land. Dies teilte das Außenministerium in Teheran mit. "Das ist eine Beleidigung des iranischen Volkes", schrieb das Ministerium. Obwohl der Iran das amerikanische Volk sehr schätze, werde auch Teheran politisch, juristisch und konsularisch reagieren. Trumps Erlass verstoße gegen internationales Recht.
In Teheran erklärten zwei Reiseagenturen, sie seien von den Airlines Etihad Airways, Emirates und Turkish Airlines angewiesen worden, vorerst keine US-Tickets mehr zu verkaufen. Eine junge Iranerin etwa, die in den USA studiert und Anfang Februar zurückkehren wollte, erklärte, ihre Buchung sei annulliert worden.
Auch der US-Konzern Google reagierte auf den Erlass und rief seine Mitarbeiter aus dem Ausland zurück. "Es ist schmerzlich zu sehen, wie sich diese Anordnung persönlich auf unsere Kollegen auswirkt", schrieb Google-Chef Sundar Pichai. "Wir haben unsere Position zu Einwanderungsfragen immer öffentlich bekannt gemacht und werden das auch weiterhin tun", heißt es darin weiter. Die Aufforderung, vor dem Inkrafttreten der Anordnung in die USA zurückzukehren, betrifft demnach mehr als 100 Google-Mitarbeiter, die sich derzeit beruflich oder privat im Ausland aufhalten und aus muslimischen Ländern stammen.
KLM schickt Passagiere zurück
Weltweit werden Reisende auf dem Weg in die USA aufgrund des Dekrets abgewiesen, wenn sie aus einem der betroffenen Länder stammen. Auch eine Greencard, Aufenthalts- oder Arbeitsgenehmigung hilft nicht. So hat zum Beispiel die niederländische Fluggesellschaft KLM hat sieben Fluggästen die Reise in die USA verweigert. "Wir hätten sie gerne mitgenommen, aber es ist sinnlos", sagte ein KLM-Sprecher. "Nach der Landung werden sie nicht reingelassen."
Es handelte sich um zwei Passagiere, die von Amsterdam aus fliegen wollten, sowie fünf andere, deren Flug an anderen Orten beginnen sollte. Alle hatten gültige Visa. Die Fluggesellschaft habe die Rückreisekosten jener Passagiere übernommen, die bereits eine Teilstrecke zurückgelegt hatten. Wie es nach dem von US-Präsident Donald Trump erlassenen Einreiseverbot für Bürger aus sieben islamischen Staaten in Zukunft weitergehen werde, wisse man noch nicht: "Wir versuchen, darüber Klarheit zu gewinnen." Der Sprecher machte keine Angaben darüber, aus welchen Ländern die abgewiesenen Passagiere stammen.
Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP