Politik

Revanche für Tötung Hanijas Irans Führer ordnet angeblich direkten Angriff auf Israel an

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Chamenei begrüßt Hanija in Teheran. Nur wenige Stunden später stirbt der Hamas-Führer bei einem Luftangriff.

Chamenei begrüßt Hanija in Teheran. Nur wenige Stunden später stirbt der Hamas-Führer bei einem Luftangriff.

(Foto: dpa)

Die Tötung des Hamas-Führers Hanija in Teheran demütigt die Islamische Republik, die den Terroristen-Chef als Staatsgast beherbergte. Der Iran hat bereits Vergeltung angekündigt - nun gibt es erste Hinweise, wie die aussehen könnte.

Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat einem Bericht zufolge als Vergeltung für den Tod des hochrangigen Hamas-Führers Ismail Hanija den Befehl erteilt, Israel direkt anzugreifen. Das schreibt die "New York Times" unter Berufung auf drei über den Befehl informierte iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der iranischen Elitestreitmacht, den Revolutionsgarden.

Zu Zeitpunkt und Umfang eines möglichen iranischen Vergeltungsangriffs hat die Zeitung keine Informationen veröffentlicht. Chamenei habe die Anordnung auf einer Dringlichkeitssitzung des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Irans am Mittwochmorgen erteilt. Eine Bestätigung dafür gab es zunächst nicht.

Der Iran und die islamistische Hamas beschuldigen Israel, den Hamas-Auslandschef Hanija getötet zu haben. Hanija befand sich zu Besuch in der iranischen Hauptstadt Teheran, um der Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian beizuwohnen. Israel, das sich mit der Hamas im Gazastreifen im Krieg befindet, hat die Tötung von Hanija weder bestätigt noch dementiert.

Es wäre nicht der erste direkte Angriff

Mehr zum Thema

Chamenei hatte bereits öffentlich Vergeltung angekündigt. "Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet", wurde Chamenei auf seiner Website zitiert. "Es wird eine harte Bestrafung geben". Für den Iran ist der Angriff auf seinen Staatsgast eine schwere Demütigung und ein Affront gegen seinen Sicherheitsapparat. Peseschkian wurde am Dienstag vereidigt, Vertreter aus über 80 Staaten waren angereist.

Mitte April hatte der Iran erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik seinen erklärten Erzfeind Israel direkt angegriffen. Israels Armee berichtete von rund 300 Raketen, Drohnen und Marschflugkörpern. Fast alle wurden abgefangen, es entstand nur geringer Schaden. Der Iran hatte die Operation im Voraus angekündigt, als Vergeltungsschlag für die Tötung hochrangiger Offiziere in Syrien. Am 1. April waren bei einem mutmaßlich von Israel geführten Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus zwei Brigadegeneräle getötet worden.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen