Hamas übergibt Liste Israel: Acht für Freilassung vorgesehene Geiseln sind tot
27.01.2025, 15:14 Uhr Artikel anhören
In dieser Woche sollen noch an zwei Tagen je drei Geiseln durch die Hamas freigelassen werden.
(Foto: REUTERS)
Nach langen Verhandlungen übergibt die Terrororganisation Hamas den israelischen Behörden eine Liste mit dem Status der Geiseln, die demnächst freigelassen werden sollen. Für acht von ihnen kommt die Vereinbarung zu spät. Sie haben die Entführung in den Gazastreifen nicht überlebt.
Acht Geiseln, die in der ersten Phase des aktuellen Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas in den kommenden Wochen freikommen sollten, sind nach Angaben der israelischen Regierung tot. Sie seien von der Hamas getötet worden. Die Identitäten der Toten und Lebenden wurden zunächst nicht genannt. Die Angehörigen der Toten seien informiert worden, sagte Regierungssprecher David Mencer. Die radikalislamische Hamas hatte Israel zuvor nach zähen Verhandlungen eine Liste mit dem "Status" der für die Freilassung vorgesehenen Geiseln übergeben.
Bislang wurden in zwei Runden insgesamt sieben Geiseln freigelassen. Am Wochenende übergab die Hamas vier israelische Soldatinnen. In der ersten Phase sollen eigentlich noch 26 weitere Geiseln freigelassen werden. Am Morgen hatte Israel mitgeteilt, nach Verhandlungen mit der Hamas diese Woche noch die Freilassung von sechs weiteren Geiseln zu erwarten: Am Donnerstag und am Samstag sollen jeweils drei Geiseln freikommen.
Unterdessen hat Israel "die Durchreise der Bewohner des Gazastreifens in den Norden" durch den bislang von Israel blockierten Netzarim-Korridor (Karte) erlaubt, wie das Büro von Premier Benjamin Netanjahu mitteilte. Das von der islamistischen Hamas kontrollierte Innenministerium im Gazastreifen gab später den Beginn der Rückkehr zahlreicher Menschen in den Norden des Küstenstreifens bekannt.
Israel hatte zuvor die Freilassung der Zivilistin Arbel Yehud zur Bedingung für die Rückkehr vertriebener Palästinenser in den Norden des Gazastreifens gemacht. Yehud hat Medienberichten zufolge einen familiären Bezug zu Deutschland. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari warf der Hamas vor, mit der Freilassung von vier Soldatinnen am Samstag gegen die Vereinbarung verstoßen zu haben, zuerst Zivilistinnen freizulassen. Ein Vertreter des mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad sagte, Yehud werde "vor dem nächsten Austausch freikommen".
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts