Politik

Soldatinnen statt Zivilisten Israel wirft Hamas Abweichung von Vereinbarung vor

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Hamas machte erwartungsgemäß die Übergabe der Geiseln zu einer Propagandashow in Gaza.

Die Hamas machte erwartungsgemäß die Übergabe der Geiseln zu einer Propagandashow in Gaza.

(Foto: REUTERS)

In Israel ist die Freude nach der Freilassung von vier weiteren Geiseln durch die Hamas groß. Doch Militär und Premier Netanjahu kritisieren den Schritt der Terrororganisation als Bruch der Vereinbarung. Der Regierungschef kündigt bereits Konsequenzen an.

Nach der Freilassung von vier israelischen Soldatinnen aus der Geiselhaft der Terrormiliz Hamas kritisiert Israels Militär das Vorgehen der radikal-islamischen Organisation. Diese habe sich nicht an die Vereinbarungen der Waffenruhe gehalten, erklärt ein Militärsprecher auf X. Demnach sollten zunächst israelische Zivilisten freigelassen werden.

Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußert sich dazu. Israel werde den Palästinensern keine Rückkehr nach Nord-Gaza erlauben, bis der Streit um eine israelische Zivilistin beigelegt sei, sagte er. Mit ihrer Freilassung sei heute gerechnet worden.

Die Hamas hatte zuvor vier israelische Soldatinnen dem Roten Kreuz übergeben. Die Frauen sind dem Militär zufolge inzwischen in Israel eingetroffen. Sie waren beim Überfall eines Armee-Stützpunktes am 7. Oktober 2023 entführt worden. Ihre Haft dauerte 477 Tage. Im Gegenzug für die Freilassung will Israel im Tagesverlauf rund 200 palästinensische Häftlinge übergeben, wie von Insidern verlautete.

Mehr zum Thema

Die vier jungen Frauen kommen im Rahmen einer sechswöchigen Waffenruhe-Vereinbarung, die vergangenen Sonntag in Kraft getreten ist, als zweite Gruppe frei. Vor knapp einer Woche hatte die Hamas bereits drei aus Israel verschleppte Zivilistinnen freigelassen. Damit verbleiben noch 26 israelische Geiseln, die in der ersten Phase des Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen werden sollen. Ihre Namen wurden veröffentlicht, allerdings ist nicht bekannt, in welcher Reihenfolge sie freigelassen werden.

Insgesamt sollen in der 42-tägigen Phase 33 israelische Geiseln sowie nach ägyptischen Angaben insgesamt etwa 1900 palästinensische Häftlinge freikommen. Zudem werden die Hilfslieferungen in den Gazastreifen verstärkt.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen