Politik

Hamas-Kommandeur getötet Israel beschießt Hamas-Stellungen in Gaza

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Nachdem militante Palästinenser Raketen auf Israel abgefeuert und Alarm in Jerusalem ausgelöst haben, folgt ein gezielter Gegenschlag: Israels Armee spricht von drei getöteten Hamas-Aktivisten. In Gaza ist von 20 Toten die Rede, darunter auch Kindern.

Israels Armee hat nach eigenen Angaben bei einem Vergeltungsluftschlag im Gazastreifen drei Aktivisten der dort herrschenden islamistischen Hamas gezielt getötet. Das Militär veröffentlichte bei Twitter ein Video des Vorfalls im Norden des Küstengebiets. Es handele sich um eine Reaktion auf massive Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel. Israel reagiert auf Raketenattacken regelmäßig mit Beschuss von Zielen im Gazastreifen. Beobachter rechnen mit schweren Angriffen auf das Küstengebiet in der Nacht.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden bei den Luftangriffen im Norden des Gazastreifens 20 Palästinenser getötet worden. Darunter seien auch neun Kinder, teilte die Behörde am Montagabend mit. 65 Menschen im Gazastreifen hätten Verletzungen erlitten. Es war zunächst unklar, unter welchen genauen Umständen die Menschen zu Tode kamen. Es gab Berichte aus dem Gazastreifen, nach denen einige Einwohner möglicherweise durch fehlgeleitete Raketen der eigenen Seite getötet wurden. Israels Armeesprecher Jonathan Conricus sagte, er könne "weder bestätigen noch dementieren", dass die Opfer bei den Luftangriffen getötet worden seien.

Raketen aus Gaza: Alarm in Jerusalem

Zuvor war ein Ultimatum der Hamas abgelaufen und militante Palästinenser aus dem Gazastreifen hatten mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Nach Angaben der israelischen Armee gab es in angrenzenden Gebieten sowie in den Städten Jerusalem, Beit Schemesch, Aschkelon und Sderot Luftalarm. In Jerusalem ist ein solcher Alarm sehr selten.

Sieben Raketen seien abgeschossen worden, teilte das Militär mit. Eine sei vom Abwehrsystem "Eisenkuppel" abgefangen worden. Nach Angaben der israelischen Polizei gab es einige Einschläge in der Nähe von Jerusalem. Ein Marsch in der Stadt anlässlich des Jerusalem-Tages sei aufgrund der Angriffe abgebrochen worden. Medienberichten zufolge wurde das Parlament in Jerusalem geräumt. Die Abgeordneten seien in Schutzräume gebracht worden. Ein Hamas-Sprecher sagte, man habe als "Botschaft" an den israelischen Feind Raketen auf Jerusalem gefeuert. Es handele sich um eine "Reaktion auf seine Verbrechen und Aggression gegen die heilige Stadt" sowie auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg und in Scheich Dscharrah.

300 Verletzte nach Ausschreitungen um den Tempelberg

Auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt war es am Vormittag erneut zu schweren Auseinandersetzungen gekommen. Palästinensische Rettungskräfte sprachen von mehr als 300 Verletzten. Nach israelischen Polizei-Angaben wurden fast zwei Dutzend Beamte verletzt.

Die Lage im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems ist seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan angespannt. Viele Palästinenser sind zornig, weil die Polizei Bereiche der Altstadt abgesperrt hatte, um Versammlungen zu verhindern. Zudem drohen einigen palästinensischen Familien im Stadtteil Scheich Dscharrah Wohnungsräumungen durch israelische Behörden.

Aus dem Gazastreifen flogen zuletzt mehrere Raketen und Brandballons auf die israelische Grenzregion. Israel schloss den Erez-Grenzübergang zu dem Palästinensergebiet und die davor liegende Fischereizone. Aus Sorge vor einer Eskalation wollte die Armee weitere Kräfte an den Gazastreifen verlegen.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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