Luftschläge im Gazastreifen Israel tötet Funktionäre des Islamischen Dschihad
09.05.2023, 04:15 Uhr Artikel anhören
Augenzeugen berichten von zwei Explosionen im Gazastreifen.
(Foto: REUTERS)
Vor Sonnenaufgang führt Israels Militär eine Operation gegen den Islamischen Dschihad im Gazastreifen durch. Bei Luftschlägen sterben drei Kommandeure der militanten Gruppe sowie mehrere Zivilisten. Die Bevölkerung im Süden Israels ist zu erhöhter Vorsicht aufgerufen, Schulen bleiben geschlossen.
Nach starkem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen hat Israel in der Nacht zu Dienstag eigenen Angaben zufolge Ziele der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen angegriffen. Zum Start der Operation "Schild und Pfeil" sei ein hochrangiger Offizier der Organisation ins Visier genommen worden, teilte die israelische Armee mit. Bei den Angriffen wurden nach palästinensischen Angaben mindestens zehn Palästinenser getötet, darunter drei hochrangige Funktionäre des Islamischen Dschihad sowie Zivilisten. Zehn weitere Palästinenser seien verletzt worden. Die Angriffe dauerten an. Das israelische Militär erließ Einschränkungen für Gemeinden im Süden des Landes.
In der vergangenen Woche hatten militante Palästinenser im Gazastreifen nach dem Tod eines palästinensischen Häftlings Dutzende Raketen und mehrere Mörsergranaten auf Israel abgefeuert. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
Laut palästinensischen Quellen und Augenzeugen trafen am frühen Dienstag israelische Drohnen zwei Gebäude, die dem Islamischen Dschihad gehörten, in den Städten Gaza und Rafah. Beide Gebäude seien schwer beschädigt worden und würden brennen, hieß es. Die Zivilbevölkerung im Süden Israels wurde angewiesen, bis Mittwoch in der Nähe eines ausgewiesenen Schutzraums zu bleiben. Laut "Jerusalem Post" wurden auch Grenzübergänge zum Gazastreifen und einige Straßen geschlossen. Schulen in der Region sollen heute nicht öffnen.
Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern ist der Tod von Chader Adnan. Vor einer Woche war das ranghohe Mitglied des Islamischen Dschihad, der zweitstärksten bewaffneten Gruppe in der von der Hamas beherrschten Küstenenklave, nach fast drei Monaten Hungerstreik in israelischer Haft gestorben. Mehrere militante Palästinenserorganisationen im Gazastreifen hatten Vergeltung angekündigt. Adnan war laut Gefängnisbehörde wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Unterstützung von Terror und Hetze inhaftiert gewesen.
Quelle: ntv.de, ino/dpa