Offiziell im Kriegszustand Israel und Libanon halten erstes Treffen seit Jahrzehnten ab

Nach wie vor gibt es Auseinandersetzungen zwischen Israel und der im Libanon aktiven Terrororganisation Hisbollah. Mit der Regierung des Landes findet derweil eine leichte Annäherung statt. Beide Seiten wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten.
Das erste Treffen seit Jahrzehnten zwischen Vertretern aus den verfeindeten Nachbarländern Israel und Libanon ist offiziellen israelischen Angaben zufolge "in guter Stimmung" verlaufen. "Es wurde vereinbart, Ideen zu formulieren, um eine mögliche wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon voranzutreiben", teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.
Israel habe zudem klargestellt, dass die Hisbollah unabhängig von möglichen Fortschritten bei einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit entwaffnet werden müsse, hieß es weiter.
Laut der US-Botschaft im Libanon ging es bei dem Treffen in Nakura, das in der Nähe der Grenze zu Israel liegt, darum, einen dauerhaften Frieden sowie Wohlstand für beide Länder zu erreichen. Erstmals nahmen zivile Vertreter an einem Gespräch, das die Vereinbarung zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah stabilisieren soll, teil.
Kämpfe mit der Hisbollah
Libanon entsandte den früheren Botschafter in den USA, Simon Karam. Für Israel nahm Uri Resnick vom Nationalen Sicherheitsrat teil. An dem Treffen war zudem die US-Sondergesandte für den Libanon, Morgan Ortagus, beteiligt.
Der Libanon und Israel befinden sich im Kriegszustand und unterhalten keine offiziellen Beziehungen zueinander. Die USA setzen sich intensiv für eine Annäherung der beiden Länder ein. Seit einem Jahr gilt zwischen Israel und der Hisbollah eine Waffenruhe.
Beide Seiten werfen sich Verstöße gegen die Vereinbarung vor. Israel greift nahezu täglich weiter an. Bemühungen im Libanon um eine Entwaffnung der Hisbollah waren bislang nicht erfolgreich.