Mann im Nachbarland gefasst Israels Militär meldet Bodenoperation in Syrien
03.11.2024, 19:05 Uhr Artikel anhören
Das israelische Militär hat eigenen Angaben nach einen Anschlag verhindert.
(Foto: picture alliance / Anadolu)
Israel geht im Nahostkonflikt erstmals auch in Syrien vor. Das Militär nimmt dort einen Geheimdienst-Informanten in Gewahrsam. Die Streitkräfte werfen ihm vor, an der Planung von Terroranschlägen beteiligt zu sein.
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine Bodenoperation in Syrien ausgeführt. Dabei sei ein syrischer Staatsbürger mit Verbindungen zum Iran festgesetzt worden, teilten die Streitkräfte mit. Es ist das erste Mal im aktuellen Nahostkonflikt, dass Israel die Entsendung von Truppen nach Syrien eingeräumt hat. Die Aktion habe sich in den vergangenen Monaten ereignet, hieß es in einer Mitteilung. Aus Syrien gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.
Das israelische Militär machte keine Angaben zum Ort und genauen Zeitpunkt der Bodenoperation. Bei dem nun gefangen genommenen Mann handele es sich um Ali Soleiman al-Assi mit Wohnsitz in der Region Saida im Süden Syriens. Dem Mann werde vorgeworfen, er habe im Grenzgebiet geheimdienstliche Informationen über israelische Truppen "für künftige Terroraktivitäten des Netzwerks gesammelt". Damit sei ein Anschlag verhindert worden. Außerdem sei das Vorgehen "iranischer Terrornetzwerke nahe den Golanhöhen aufgedeckt" worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Streitkräfte veröffentlichten von Bodycams aufgenommene Bilder von dem Spezialeinsatz. Sie zeigten Soldaten, die in einem Gebäude einen Mann mit weißem Unterhemd festsetzten. Er sei für ein Verhör nach Israel gebracht worden, hieß es.
Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. Im Sechstagekrieg 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AP