Mit saudischer Militärkoalition Jemen startet Offensive gegen Al-Kaida
24.04.2016, 20:33 Uhr
Seit März bombardiert das Bündnis aus arabischen Ländern Stellungen der Rebellen im Jemen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Bürgerkrieg im Jemen hat ein Machtvakuum geschaffen, das es Terrorgruppen erlaubt, sich ungehindert auszubreiten. Die Regierung und ihre Verbündeten holen jetzt zum Schlag gegen den mächtigsten Al-Kaida-Ableger aus.
Jemenitische Regierungstruppen haben zusammen mit einer saudisch geführten Militärkoalition eine Offensive gegen den mächtigen Ableger des Terrornetzwerkes Al-Kaida im Süden des Landes gestartet. Kämpfe und Luftangriffe wurden am Wochenende aus den Städten Sindschibar - der Hauptstadt der Provinz Abjan - sowie aus dem südöstlichen Bundesstaat Hadramut gemeldet.
In Hadramuts Hauptstadt Mukalla - die von Al-Kaida bereits seit einem Jahr kontrolliert wird - starben nach Angaben örtlicher Quellen mindestens sieben Dschihadisten von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) durch Luftschläge. In anderen Berichten ist von 30 getöteten Kämpfern die Rede. In Sindschibar gab es nach Angaben des lokalen Politikers Hussein Saleh Kämpfe am Rande der Stadt. Der Ort ist seit Dezember in der Hand von Al-Kaida. Das Terrornetzwerk macht sich das Machtvakuum in dem Bürgerkriegsland zunutze und wurde im vergangenen Jahr immer stärker.
Der Jemen gilt als Hochburg der islamistischen Al-Kaida. Der örtliche Ableger wird von westlichen Experten als besonders gefährlich eingestuft. Die USA setzten jahrelang Drohnen gegen Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel ein. Die Gruppe bekannte sich unter anderem zum tödlichen Anschlag auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" im vergangenen Jahr.
Im bitterarmen Jemen kämpfen die schiitischen Huthi-Rebellen zusammen mit Verbündeten gegen die Anhänger von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 bombardiert das Bündnis aus arabischen Ländern unter Führung Saudi-Arabiens Stellungen der Rebellen.
Derweil laufen seit Donnerstag in Kuwait die Friedensgespräche für das Bürgerkriegsland. UN-Vermittler Ismail Ould Cheikh Ahmed hatte diese zuletzt als "konstruktiv und positiv" bezeichnet. Die Verhandlungen in den kommenden Tagen würden aber eine Herausforderung.
Quelle: ntv.de, jki/dpa/rts