Waffenruhe hält weiter an Jerusalem erlebt erneut Ausschreitungen
21.05.2021, 16:00 Uhr
Nach Polizeiangaben warfen die überwiegend jungen Menschen Steine und einen Brandsatz.
(Foto: REUTERS)
Trotz der verabredeten Feuerpause zwischen Hamas und Israel bleibt die Lage im Land angespannt. So stoßen nach dem Freitagsgebet auf dem Jerusalemer Tempelberg Hunderte Palästinenser mit den Sicherheitskräften zusammen. Es kommt zu Verletzten.
Rund zwölf Stunden nach Beginn der Waffenruhe im Gaza-Konflikt ist es auf dem Tempelberg in Jerusalem zu neuen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Palästinensischen Rettungskräften zufolge wurden 15 Menschen behandelt, nachdem die Polizei unter anderem Gummigeschosse eingesetzt hatte.
Nach Angaben der Polizei wurden Polizisten zuvor aus einer Menge von Hunderten jungen Menschen nach dem Freitagsgebet mit Steinen und einem Brandsatz beworfen. Daraufhin seien Polizisten aufs Gelände vorgerückt. Viele, die sich auf dem Tempelberg zum Gebet versammelt hatten, verließen die Anlage vor den Konfrontationen. Der Tempelberg mit Felsendom und Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.
Solche Zusammenstöße hatten unlängst zur Eskalation zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen beigetragen. Kleinere Auseinandersetzungen gab es auch an Kontrollpunkten bei Ramallah, Bethlehem und Nablus. Im Westjordanland wurde der Freitag zu einem "Tag des Zorns" erklärt.
Im Gaza-Konflikt gilt seit dem frühen Morgen eine von Ägypten vermittelte Waffenruhe. In den ersten Stunden hielten sich beide Seiten daran. In der Nacht gingen in Gaza-Stadt tausende Menschen auf die Straßen, um die Feuerpause zu feiern. Vereinzelt wurden Freudenschüsse abgefeuert, Autofahrer ließen ihre Hupen ertönen. Auch in Städten des Westjordanlands feierten Palästinenser die Waffenruhe. In Israel war es ruhig - Warnungen der Armee vor neuen Raketenangriffen gab es nicht.
Quelle: ntv.de, mdi/dpa/AFP