Politik

Im Falle eines Angriffs Johnson sichert Schweden und Finnland Unterstützung zu

Johnson erklärte, die Sicherheitserklärungen seien keine "kurzfristige Notlösung", sondern ein Symbol der ewigen Versicherung zwischen den Nationen.

Johnson erklärte, die Sicherheitserklärungen seien keine "kurzfristige Notlösung", sondern ein Symbol der ewigen Versicherung zwischen den Nationen.

(Foto: REUTERS)

Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine erwägen Finnland und Schweden, ihre jahrzehntelange militärische Neutralität aufzugeben. Bei einem Besuch in beiden Ländern unterzeichnete der britische Premier Johnson schon jetzt Solidaritätserklärungen für den Angriffsfall.

Der britische Premierminister Boris Johnson hat sowohl Schweden als auch Finnland militärische Hilfe für den Fall eines Angriffs zugesagt. "Wir sind standhaft und unmissverständlich in unserer Unterstützung für Schweden und Finnland", sagte Johnson zunächst während eines Besuchs bei der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson und unterzeichnete eine "politische Solidaritätserklärung". Darin versprechen sich die beiden Staaten, die militärischen Beziehungen zu stärken und sich im Falle eines Angriffs gegenseitig zu unterstützen. Bei einem anschließenden Besuch Johnsons in Helsinki unterzeichneten er und der finnische Präsident Sauli Niinistö eine ähnliche Erklärung.

Großbritannien werde Finnland im Falle einer Katastrophe oder eines Angriffs auch militärisch unterstützen, beteuerte Johnson auf einer Pressekonferenz im finnischen Präsidentenpalast. Dabei gehe es nicht um die kurzfristige Zeit, in der Finnland eine NATO-Mitgliedschaft erwäge, sondern um eine dauerhafte Zusicherung zwischen zwei Nationen.

"Ich habe gelernt, dass man Freundschaften immer danach bemisst, wie sie sich bei schlechtem Wetter zeigen", sagte Niinistö und nutzte dabei ein berühmtes Zitat von Winston Churchill. Dies beschreibe die derzeitige Situation in Europa sehr gut. Finnland und Großbritannien seien "gute Freunde und starke Sicherheitspartner".

"In Zeiten der Krise wird Kooperation noch wichtiger"

Bei seinem Besuch bei der schwedischen Ministerpräsidentin auf ihrem Landsitz Harpsund südwestlich von Stockholm hatte Johnson zudem erklärt, die Sicherheitserklärungen seien ein Symbol der ewigen Versicherung zwischen den Nationen. "Dabei handelt es sich nicht um eine kurzfristige Notlösung, sondern um eine langfristige Verpflichtung zur Stärkung der militärischen Beziehungen und der globalen Stabilität sowie zur Stärkung der Verteidigung Europas für kommende Generationen".

"In Zeiten der Krise wird Kooperation noch wichtiger", sagte Andersson auf einer gemeinsamen Pressekonferenz. Russlands Präsident Wladimir Putin habe gedacht, Spaltung verursachen zu können. Er habe jedoch das genaue Gegenteil erreicht.

Großbritannien hatte bereits zuvor versichert, Schweden und Finnland stets zur Hilfe zu kommen, auch wenn sie nicht der NATO beitreten sollten. Der russische Einmarsch in die Ukraine hat in den beiden nordischen Ländern eine intensive Debatte über eine mögliche NATO-Mitgliedschaft ausgelöst. In den kommenden Tagen stehen dazu entscheidende Bekanntgaben an.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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