Politik

Verdacht der Cyberspionage Kaspersky geht gegen US-Regierung vor

Ist Kaspersky Lab zu anfällig für Spionageaufträge? Das russische Unternehmen bestreitet die Vorwürfe.

Ist Kaspersky Lab zu anfällig für Spionageaufträge? Das russische Unternehmen bestreitet die Vorwürfe.

(Foto: imago/ITAR-TASS)

Seit Monaten darf keine US-Behörde die Anti-Viren-Software mehr nutzen: Kaspersky steht im Verdacht, zu enge Kontakte zu Moskau zu unterhalten - ein Vorwurf, den das russische Unternehmen strikt zurückweist. Jetzt wehrt sich der Software-Riese juristisch.

Das Softwareunternehmen Kaspersky geht juristisch gegen das von den USA verhängte Verbot der Nutzung seiner Anti-Virus-Software bei Behörden vor. In der bei einem Bundesgericht eingereichten Klage wirft das russische Unternehmen dem Heimatschutzministerium vor, mit dem im September ausgesprochenen Verbot die Rechte von Kaspersky verletzt zu haben.

Das Ministerium habe "keine Beweise für ein Fehlverhalten" vorgelegt. "Daneben stützt sich die Entscheidung auf subjektive, nicht fachliche öffentliche Quellen, wie unbestätigte und häufig auf anonymen Quellen beruhende Medienberichte und damit in Zusammenhang stehende Behauptungen und Gerüchte", so das Unternehmen weiter. Eine Stellungnahme des Ministeriums liegt bisher nicht vor.

Die Regierung von Präsident Donald Trump hatte zuvor erklärt, der Einsatz könne die nationale Sicherheit gefährden. Sie äußerte den Verdacht, dass Kaspersky anfällig für eine Einflussnahme durch das Präsidialamt in Moskau sei. Die US-Regierung ist daher bereits seit Juli dabei, die Nutzung der Software aus allen Behörden zu verbannen. Das Unternehmen hat die Vorwürfe entschieden zurückgewiesen.

Kaspersky Lab betonte, mit der Entscheidung des Ministeriums "wurde sowohl dem Ansehen des Unternehmens in der IT-Sicherheitsbranche als auch dem Absatz der Kaspersky-Produkte in den USA ein übermäßiger Schaden zugefügt".

Die Kritik, Kaspersky könne Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben, ist nicht neu. Sie begleitet das Unternehmen fast seine 20-jährige Geschichte lang. Genährt werden die Vermutungen durch die Biografie des Gründers und Chefs Eugene Kaspersky, der nach seiner Ausbildung als Kryptografie-Experte auch beim sowjetischen Geheimdienst KGB tätig war.

Quelle: ntv.de, sra/dpa/rts

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