Inspektion der Atombehörde Kein Hinweis auf "schmutzige Bombe" in Ukraine
03.11.2022, 18:41 Uhr
Die Ergebnisse der Umweltproben werden laut IAEA-Chef Grossi noch nachgereicht.
(Foto: IMAGO/NurPhoto)
Russland wirft der Ukraine vor, den Einsatz einer "schmutzigen Bombe" zu planen. Kiew bestreitet das vehement und lädt die Internationale Atomenergiebehörde ein, die Vorwürfe zu prüfen. Die IAEA-Inspektoren äußern sich nun.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat nach Vorwürfen Russlands über mutmaßliche Pläne Kiews für eine "schmutzige Bombe" bisher keine Hinweise auf "nicht deklarierte nukleare Aktivitäten" in der Ukraine gefunden. Die technische und wissenschaftliche Auswertung der bisherigen Ergebnisse erbrachte "kein Anzeichen für nicht deklarierte nukleare Aktivitäten und Materialien" an drei Standorten in der Ukraine, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi. "Wir werden so bald wie möglich über die Ergebnisse der Umweltproben berichten."
Die IAEA-Inspektionen in einem Kernforschungsinstitut der ukrainischen Hauptstadt Kiew, einer Bergbauanlage in der zentral gelegenen Stadt Schowti Wody und in einer Fabrik in Dnipro folgten auf Bitten der Ukraine. "In den vergangenen Tagen konnten die Inspektoren alle Aktivitäten vornehmen, die die IAEA geplant hatte, und bekamen uneingeschränkten Zugang zu den Standorten", erklärte die IAEA.
Moskau hatte Kiew zuvor vorgeworfen, an zwei Standorten an einer sogenannten schmutzigen Bombe zu arbeiten. Später nannte Russland noch einen dritten Ort. Die ukrainische Regierung weist die Vorwürfe zurück und warnt, Russland könne selber den Einsatz einer solchen Waffe planen.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte die IAEA zuvor dazu aufgefordert, in der Ukraine "so schnell wie möglich" Inspektionen vorzunehmen. Bei einer sogenannten schmutzigen Bombe handelt es sich um einen konventionellen Sprengkörper, der bei seiner Explosion radioaktives, chemisches oder biologisches Material freisetzt.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP