Politik

Nach Bayern und Sachsen-Anhalt Kiel kippt Maskenpflicht im Nahverkehr

Bahnhof Westerland auf Sylt: Ab Januar entscheiden Reisende selbst, ob sie Maske tragen wollen oder nicht.

Bahnhof Westerland auf Sylt: Ab Januar entscheiden Reisende selbst, ob sie Maske tragen wollen oder nicht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nachdem in Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht in Bus und Bahn bereits gefallen ist, zieht Schleswig-Holstein zum Jahresanfang nach. Ministerpräsident Günther bedauert, dass eine gemeinsame Lösung aller Bundesländer gescheitert sei.

Die Maskenpflicht in Bus und Bahn läuft in Schleswig-Holstein zum Jahresende wie angekündigt aus. Nach einer Expertenanhörung hat sich die Landesregierung darauf verständigt. Sie setzt vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens künftig auf Freiwilligkeit und empfiehlt das Tragen einer Maske. "Wir gehen den Weg Richtung Normalität kontinuierlich weiter", sagte Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU. Die Regierung setze auf mehr Eigenverantwortung, gegenseitige Rücksicht und gesunden Menschenverstand als wichtigstes Mittel gegen Corona. "Damit sind wir in Schleswig-Holstein gut durch die Pandemie gekommen." Eine gemeinsame Lösung aller Länder sei nicht möglich gewesen.

Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken sagte mit Blick auf die derzeitige Welle an Atemwegserkrankungen, dass nur noch ein geringer Prozentsatz der Erkrankungen durch das Coronavirus verursacht werde. "Das mutierte Virus trifft darüber hinaus auf eine durch Impfung und Infektionen mittlerweile weitgehend immunisierte Bevölkerung, so dass die Krankheitsverläufe überwiegend mild sind", sagte die CDU-Politikerin.

Hamburg und MV halten an Masken bis Frühjahr fest

Damit folgt die schwarz-grüne Landesregierung dem Beispiel von Bayern und Sachsen-Anhalt, wo die Maskenpflicht bereits entfallen ist. Die Regierungen beider Länder begründeten ihre Entscheidungen mit einer stabilen Infektionslage. Anders als diese Länder hält das Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern weiter an der Maskenpflicht fest. Auch in Hamburg gilt sie weiterhin. Die Hansestadt will die Maskenpflicht bis zum Frühling beibehalten.

Bereits am 17. November war in Schleswig-Holstein die generelle Isolationspflicht für positiv auf Corona getestete Personen entfallen. Das Land hatte sich mit Bayern, Baden-Württemberg und Hessen auf diesen weiteren Schritt in Richtung Normalität geeinigt.

Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung sieht die unterschiedliche Umsetzung der in Länderhoheit liegenden Maßnahmen kritisch. "Dass wir grundsätzlich begrüßen würden, wenn es einigermaßen bundeseinheitliche Regelungen gäbe, liegt auf der Hand. Denn es ist schwer vermittelbar, dass wir bei einem Wechsel von einem Bundesland ins andere unterschiedliche Regeln haben", sagte der Gremiumsvorsitzende Heyo Kroemer in Schwerin. Kroemer, der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, nannte die Vorgaben des Bundes dagegen "angemessen".

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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