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"Intensive Zerstörung" Kiew: Gegenoffensive läuft schon seit Tagen

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Die ukrainischen Bemühungen konzentrieren sich vorerst vor allem auf die Zerstörung der russischen Logistik.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

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Seit Monaten wird über den Start eines ukrainischen Gegenangriffs spekuliert. Zuletzt haben Experten immer wieder gesagt, dieser laufe bereits. Ein Berater von Präsident Selenskyj bestätigt das jetzt. Auch zu den Attacken auf russischem Boden in Belgorod bezieht er Stellung.

Die seit langem erwartete ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen hat nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak begonnen. "Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen", sagte er in einem Interview des italienischen Fernsehens. "Dies ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen", ergänzte Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, laut italienischer Übersetzung.

Auf Twitter teilte er außerdem mit: "Es geht nicht um ein 'einmaliges Ereignis', das zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Tag mit dem feierlichen Durchschneiden des roten Bandes beginnt. Es handelt sich um Dutzende von verschiedenen Aktionen zur Zerstörung der russischen Besatzungstruppen in verschiedenen Richtungen, die bereits gestern stattgefunden haben, heute stattfinden und morgen fortgesetzt werden." Laut des Selenskyj-Beraters sei eine "intensive Zerstörung der feindlichen Logistik" bereits eine Gegenoffensive.

Der ukrainische Präsident selbst hatte am 11. Mai in einem Interview mit europäischen Sendern gesagt, man brauche noch "ein bisschen mehr Zeit" bis zum Start der Gegenoffensive und warte auf das Eintreffen weiterer gepanzerter Fahrzeuge. Experten hatten zuletzt die vermehrten Angriffe auf russische Treibstoff-Depots und andere Infrastruktur bereits als Hinweis für einen größer angelegten Gegenangriff gesehen. Dass die Ukraine dessen genauen Start vorher öffentlich bekannt gibt, galt aus taktischen Gründen ohnehin als ausgeschlossen. Breiter angelegte Vorstöße mit Kampfpanzern und Infanterie auf russische Stellungen werden erst in einer späteren Phase erwartet.

"Ist ein Schock für Putin"

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Podoljak bestritt im italienischen Fernsehen zudem, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. Russland und Kremlchef Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen, so Podoljak. "Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen." Der Berater sagte generell, dass die Ukraine russisches Gebiet nicht attackieren wolle.

An die italienische Journalistin gerichtet, betonte er: "Wir benutzen die Waffen, die ihr uns gegeben habt, um russische Stellungen in den von Moskau besetzten Gebieten zu zerstören, Donbass und Krim eingeschlossen." Falls F16-Kampfflugzeuge geliefert würden, könnte "endlich" der Luftraum geschlossen werden, so Podoljak.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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