Selenskyj gelobt Wiederaufbau Kiew fordert russische Reparationszahlungen
03.03.2022, 12:52 Uhr
Selenskyj betont den unbeugsamen Willen der Ukraine.
(Foto: dpa)
Die Kriegsschäden in der Ukraine sind jetzt bereits groß. Weitere Zerstörung ist zu befürchten. Doch Präsident Selenskyj verspricht den vollständigen Wiederaufbau. Von Russland fordert er Reparationszahlungen. Zugleich spricht er in einer Videobotschaft über die internationale Legion.
Vor neuen geplanten Verhandlungen mit Russland hat die ukrainische Führung Schadenersatz für die Kriegsschäden gefordert. "Ihr werdet uns alles ersetzen, was ihr der Ukraine angetan habt. In vollem Umfang", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Videobotschaft. An Russland gerichtet, betonte Selenskyj: "Lernt die Wörter Reparationen und Kontributionen." Kiew plane, jedes Haus, jede Straße, jede Stadt wieder aufzubauen. Keiner der Toten werde vergessen.
Selenskyj sagte, die geplante internationale Legion solle eine Größe von 16.000 Kämpfern haben. Die ersten Freiwilligen aus dem Ausland seien bereits eingetroffen. "Sie kommen, um die Freiheit, das Leben zu verteidigen. Für uns, für uns alle", sagte der Staatschef. Der 44-Jährige hat per Erlass allen freiwilligen Kämpfern aus dem Ausland eine visafreie Einreise garantiert. Zudem sprach Selenskyj über die erneuten Waffenlieferungen, die auch aus Deutschland kommen: "Die Ukraine erhält jeden Tag Waffen von unseren Partnern. Von echten Freunden. Jeden Tag mehr und mächtigere Waffen."
Der Angriff Russlands auf die Ukraine begann vor einer Woche. UN-Angaben zufolge wurden seitdem mehr als 140 Zivilisten getötet, die Ukraine spricht von mehr als 2000. Die russische Armee bezifferte die eigenen Verluste mit etwa 500 Toten, während Selenskyj von 9000 getöteten russischen Soldaten sprach. Die ukrainischen Streitkräfte machten bisher keine Angaben zu eigenen Verlusten. In der Nacht zum Donnerstag bestätigten ukrainische Behörden die Einnahme der ersten Großstadt durch die russische Armee, der Hafenstadt Cherson im Süden der Ukraine.
Quelle: ntv.de, ara/dpa