Politik

Weltwirtschaftsforum in Davos Klimademonstranten lösen kreativ "Mega-Stau" aus

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Hunderte Demonstranten versperrten die Zufahrtsstraße nach Davos.

Hunderte Demonstranten versperrten die Zufahrtsstraße nach Davos.

(Foto: picture alliance/KEYSTONE)

In Davos beginnt das Weltwirtschaftsforum. Viele Klimaschützer prangern das mangelnde Interesse der Teilnehmer am Schutz des Weltklimas an. Um darauf hinzuweisen, legen sie die Straßen in der Schweizer Kleinstadt lahm - und gehen dabei ungewöhnlich vor.

Kurz vor dem Start des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos haben sich über 100 Aktivisten an mehreren Protestaktionen beteiligt. Sie demonstrierten am Samstag und Sonntag gegen die am Montag beginnende Veranstaltung mit einer Protestwanderung und Straßenblockaden. Bis Freitag tagen mehr als 2500 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur in der Schweizer Kleinstadt. Aufgrund des Protests des Bündnisses von Schweizer und deutschen Klimaschützern gestaltete sich die Anreise zum WEF allerdings schwierig.

Die Demonstranten erklärten in einer Mitteilung, dass sie "den Autoverkehr auf der Zufahrtsstraße nach Davos mit einer friedlichen Sitzblockade und vielen kreativen Aktionen lahmgelegt" haben. Dazu gehörte es etwa, Schneemänner auf der Fahrbahn zu errichten. Die Polizei konnte sich daraufhin offenbar nicht anders helfen, als die Straße von einem Winterdienstfahrzeug freiräumen zu lassen.

Die Demonstranten bauten Schneemänner.

Die Demonstranten bauten Schneemänner.

(Foto: Strike WEF)

Die Polizei ließ sie plattmachen.

Die Polizei ließ sie plattmachen.

(Foto: Strike WEF)

Eine Polizeisprecherin erklärte, die Beamten hätten Hunderte Menschen von den Straßen gedrängt. Sie hätten die Demoteilnehmer zweimal aufgefordert, innerhalb von zehn Minuten von der Fahrbahn zu gehen. Diese kamen der Aufforderung allerdings nicht nach, weshalb die Uniformierten mit einem vergitterten Spezialfahrzeug eingriffen. Die Polizeisprecherin sagte weiter, dass es zu einem "Mega-Stau" kam. Autofahrer mussten teils mehr als eine Stunde warten, ehe sie weiterfahren konnten.

Der Fluss Landwasser wurde grün gefärbt, um auf falsche Klimaversprechen aufmerksam zu machen.

Der Fluss Landwasser wurde grün gefärbt, um auf falsche Klimaversprechen aufmerksam zu machen.

(Foto: Strike WEF)

Darüber hinaus haben die Protestierenden den in Davos liegenden See sowie den Fluss Landwasser grün gefärbt. Damit wollten sie auf das "Greenwashing im Rahmen des WEF hinweisen". Das Bündnis erklärte, dass es sich um ökologisch abbaubare Farbe handeln würde. "So grün wie der See und der Fluss ist das WEF nicht mal im Traum", sagte Tonia S., die mit den laut Bündnisangaben 350 anderen Beteiligten demonstrierte. "Greenwashing verschleiert die Wurzeln der Krisen. Wir brauchen jetzt einen echten Systemwandel mit echten Lösungen für die aktuellen Krisen!" Von Verletzten oder Festnahmen wurde bisher nicht berichtet. Der Protest lief friedlich ab und soll in den nächsten Tagen fortgesetzt werden.

Quelle: ntv.de, mpa

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