Politik

Gespräche mit Guerilla ab Februar Kolumbien und ELN reden über Frieden

Kolumbiens Verhandlungsführer Juan Camilo Restrepo. der ecuadorianische Außenminister Guillaume Long und Pablo Beltran von der ELN. (vorne, links nach rechts)

Kolumbiens Verhandlungsführer Juan Camilo Restrepo. der ecuadorianische Außenminister Guillaume Long und Pablo Beltran von der ELN. (vorne, links nach rechts)

(Foto: REUTERS)

Der Friedensvertrag der kolumbianischen Regierung mit der Farc-Guerilla wird derzeit umgesetzt, nun vereinbart Präsident Santos auch mit der zweitgrößten linken Rebellengruppe Gespräche über eine Beilegung des Konflikts. Doch es gibt Bedingungen.

Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat den Beginn von Friedensgesprächen mit der Guerillaorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) bekannt gegeben. Eine entsprechende beiderseitige Vereinbarung sei getroffen worden, sagte Santos auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Auch in der Frage der von der Regierung geforderten Freilassung eines von der ELN-Guerilla verschleppten ehemaligen Abgeordneten sei eine Einigung erzielt worden.

Ziel der Vereinbarung sei ein "umfassender Frieden", sagte Santos. Delegationen beider Seiten in Ecuador erklärten, die ELN werde die Geisel Odín Sánchez Montes de Oca, einen seit April festgehaltenen ehemaligen Abgeordneten, freilassen. Im Gegenzug werde die Regierung zwei Mitglieder der Guerilla begnadigen. Als Starttermin für die Friedensgespräche nannte der ecuadorianische Regierungsvertreter Juan Meriguet den 7. Februar, Verhandlungsort ist Ecuadors Hauptstadt Quito.

ELN-Kommandeur Pablo Beltrán teilte mit Twitter, die erzielte Vereinbarung "erlaubt es uns, eine Sechs-Punkte-Agenda einzuleiten, die eine Beilegung des bewaffneten Konflikts zum Ziel hat und die Bedingungen für den notwendigen Umbau in Würde der Gesellschaft und der kolumbianischen Nation schafft". Beide Seiten hatten seit vergangenem Freitag an geheimem Ort in Ecuador nahe der kolumbianischen Grenze verhandelt.

Im vergangenen November hatte die Regierung bereits ein Friedensabkommen mit der größeren Guerillaorganisation, den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) geschlossen. Den Beginn von Friedensgesprächen mit der ELN-Guerilla hatte Santos Ende Oktober im letzten Augenblick verschoben. Er verlangte, dass die Rebellen zunächst den ehemaligen Abgeordneten freilassen. Die ELN-Guerilla forderte ihrerseits die Begnadigung von zwei inhaftierten Rebellenkämpfern.

Die ELN-Guerilla hatte ebenso wie die Farc 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. Im Konflikt zwischen der Armee, ultrarechten Paramilitärs sowie linken Rebellen wurden mehr als 260.000 Menschen getötet. Mehr als 60.000 Menschen gelten als vermisst, weitere 6,9 Millionen ergriffen angesichts der Gewalt die Flucht.

Quelle: ntv.de, rpe/AFP

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