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Kopiert Kreml-Lüge zu Umfrage Selenskyj wirft Trump Verbreitung von Desinformation vor

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In den Augen Selenskyjs übernimmt US-Präsident Trump Kreml-Desinformation.

In den Augen Selenskyjs übernimmt US-Präsident Trump Kreml-Desinformation.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Die Zustimmungswerte zu Präsident Selenskyj gehen innerhalb des Ukraine-Kriegs deutlich zurück. Bei vier Prozent liegen sie aber nicht, stellt er klar. Das behauptet zuvor US-Präsident Trump. Der ukrainische Präsident macht klar, woher diese falsche Zahl kommt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Vorwürfe des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu seinen angeblich niedrigen Beliebtheitswerten zurückgewiesen. "Wenn mich jemand gerade jetzt austauschen will, dann klappt das eben jetzt nicht", unterstrich Selenskyj bei einer Pressekonferenz in Kiew und verwies auf Zustimmungswerte von über 50 Prozent in mehreren Umfragen. Werte von vier Prozent seien russische Desinformation. Kiew habe Beweise dafür, dass diese Ziffern zwischen Washington und Moskau besprochen wurden. Für Trump und andere Partner würden diese Umfragewerte öffentlich gemacht.

Auch den Vorwurf zu angeblich versickerten US-Hilfen wies er zurück. "Der Krieg hat uns 320 Milliarden US-Dollar gekostet, 120 kamen von uns. 200 sind von den USA und der EU", sagte der Staatschef zu ausländischen Waffenlieferungen. Hinzu kämen noch etwas mehr als 100 Milliarden US-Dollar an Budgetunterstützung und humanitärer Hilfe. Er bezeichnete die Trump-Forderung in Höhe von 500 Milliarden US-Dollar als "unseriös".

"Wir sind bereit für ein ernsthaftes Dokument, aber wir brauchen Sicherheitsgarantien", betonte Selenskyj. An dem Vertrag, der unter anderem einen US-amerikanischen Zugriff auf ukrainische Rohstoffe vorsieht, werde weiter gearbeitet. Trump hatte in einem Interview gesagt, er wolle als Gegenleistung von der Ukraine seltene Erden im Wert von 500 Milliarden Dollar.

Für den Fall des Nichtbeitritts zur Nato brauche die Ukraine zudem Waffen und Finanzierung für ihre Armee. Selenskyj hob erneut hervor, dass eine verlässliche Flugabwehr allein von den USA bereitgestellt werden könne. Zudem drängte er auf eine Stationierung ausländischer Truppen. "Wir sind bereit zu einem Dialog über die Zahl", sagte der Präsident.

Zuvor hatte Trump bereits mit einer Aussage für Irritationen gesorgt, indem er nahelegte, die Ukraine hätte den Krieg (also die Invasion durch Russland) nie anfangen sollen. Kiew hätte einen Deal machen sollen, um Tote und Zerstörung zu verhindern. Aber man entschied sich dagegen, behauptete er. Um welche Art Deal es dabei hätte gehen sollen, sagte Trump nicht. Tatsächlich gab es keinerlei Verhandlungen der Ukraine und Russland vor dem Beginn der russischen Invasion. Es ist unbestritten, dass einzig Russland den Krieg begann.

Quelle: ntv.de, als/dpa

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