Politik

Landesweiter LuftalarmKreml überzieht Kiew mit massiven Raketenangriffen - viele Verletzte

27.12.2025, 07:51 Uhr
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Die Feuerwehr versucht, ein brennendes Haus nach den russischen Angriffen zu löschen. (Foto: via REUTERS)

Vor den für Sonntag in Florida geplanten Gesprächen zwischen dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und US-Präsident Trump macht Moskau Kiew schwere Vorwürfe. In der Nacht kommt es zu heftigen Angriffen auf mehrere Regionen der Ukraine.

Russlands Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Raketenangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew sind nach russischen Luftschlägen in zwei Hochhäusern laut Bürgermeister Vitali Klitschko schwere Brände ausgebrochen. Klitschko berichtete in seinem Telegram-Kanal nach den Angriffen mit Drohnen und Raketen auch von 19 Verletzten. Die Zahl erhöhte sich im Verlauf des Morgens immer wieder. Zudem sind laut Behörden mehrere Wohnhäuser in Brand geraten. In der Hauptstadt fiel in Tausenden Haushalten die Heizung aus. Es gab auch Stromausfälle. Im ganzen Land gab es Luftalarm.

"Derzeit gibt es in der Hauptstadt mehr als 2600 Wohnhäuser, 187 Kindergärten, 138 Schulen und 22 soziale Einrichtungen ohne zentrale Wärmeversorgung", teilte Klitschko mit. "Energieversorger und Kommunalbetriebe arbeiten daran, die Energie- und Wärmeversorgung wiederherzustellen." Nach Angaben des Militärs wurden Raketen und Marschflugkörper eingesetzt. Die ukrainische Luftwaffe teilt auf Telegram mit, russische Drohnen griffen die Hauptstadt sowie Regionen im Nordosten und Süden der Ukraine an. Aus Russland gibt es bisher noch keine Stellungnahme zu den Angriffen.

Der Militärgouverneur des Gebiets Kiew, Mykola Kalaschnyk, berichtete am Morgen auf Telegram von einem weiteren Verletzten in der Region sowie Schäden an ziviler Infrastruktur. Die ukrainische Luftwaffe hatte in der Nacht auch vor Attacken unter anderem in den Regionen Tschernihiw, Mykolajiw, Charkiw und Schytomyr gewarnt. Aus mehreren Orten wurden Explosionen und Brände gemeldet. Ukrainischen Medienberichten zufolge kamen bei den Angriffen auch Hyperschallraketen vom Typ Kinschal zum Einsatz. Ziel sei unter anderem die Energie-Infrastruktur gewesen.

Die polnische Flugsicherungsagentur teilte auf X mit, die Flughäfen Rzeszow und Lublin im Südosten Polens seien wegen der schweren russischen Luftangriffe auf die benachbarte Ukraine vorübergehend geschlossen worden. Das polnische Militär habe Kampfflugzeuge aufsteigen lassen.

Moskau macht Kiew Vorwürfe

Russland übt mit diesen Angriffen vor dem am Sonntag in Florida geplanten Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit seinem US-Kollegen Donald Trump militärischen Druck aus. Selenskyj dürfte dagegen bei den Verhandlungen mit Trump erneut die roten Linien für Kiew klarmachen. Er lehnt eine Kapitulation mit einem Diktatfrieden zu Moskaus Bedingungen ab.

Vor dem geplanten Treffen zwischen Selenskyj und Trump hat Moskau Kiew vorgeworfen, die Gespräche zu "torpedieren". Der neue Entwurf sei "radikal anders" als der Text, über den Moskau mit Washington verhandelt habe, sagte der russische Vize-Außenminister Sergej Rjabkow am Freitag.

Die Ukraine und ihre Unterstützer - allen voran die EU, die "nicht für eine Einigung" in dem Konflikt sei - hätten ihre "Bemühungen verstärkt, sie zu torpedieren", sagte Rjabkow im russischen Fernsehen. "Ohne angemessene Lösung der Probleme, die zu dieser Krise geführt haben, wird es ganz einfach unmöglich sein, zu einer abschließenden Einigung zu gelangen", betonte der russische Vize-Außenminister.

Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP/rts

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